Gestartet war man mit einem hohem Anspruch: die europäischen Hochschulen sollten gestärkt werden und wieder zu den US-amerikanischen Universitäten aufschließen. So fasst ein Beitrag in der FAZ das übergeordnete Anliegen der europäischen Mitgliedstaaten von vor 20 Jahren zusammen. Heruntergebrochen wurde das Ganze im Zuge der Bologna-Reform auf diverse Einzelziele und Maßnahmen:
> Abschlüsse sollten durch Bachelor und Master statt Magister und Diplom international einheitlich sein.
> Durch vergleichbare und übertragbare Studienleistungen über ECTS-Punkte sollten Studenten national wie international besser wechseln können.
> Kürzere Studiengänge und Bachelorabschlüsse sollten die Studis schneller in den Beruf bringen.
Und was ist draus geworden, fragt die FAZ, und analysiert den Erfolg der Hochschulreform anhand von Beispielen aus dem aktuellen Studentenalltag:
> Die Regelstudienzeit sei zur maximalen Studienzeit mutiert, die man sich leisten kann und für die es Bafög gibt. Wer länger studiert, muss finanziell und zeitlich jonglieren. Da Hochschulen vor allem Geld für Regelstudienzeit-Studenten bekommen, geraten langsamere Studenten unter Druck.
> Die internationale Mobilität sei nur wenig gestiegen, schreibt die FAZ. Die Anerkennung von ausländischen Studienleistungen sei einfacher geworden, gelinge aber nach wie vor nicht mit allen Scheinen und reibungslos.
> Studenten beklagen die Hetze durchs Studium und das Bulimie-Lernen allein auf Prüfungen hin.
> Auch wenn die Zahl der Masterplätze insgesamt gestiegen ist, bleibt vielfach die Hürde vom Bachelor ins nächste Studium.
> Ein Bachelorabschluss wird von vielen Studenten nicht als vollwertig empfunden. Viele schließen den Master an – und treten deshalb nicht schneller auf dem Arbeitsmarkt an.
Quelle: FAZ