2010: Mehr Umsatz, aber weniger Jobs

Die deutsche Wirtschaft ist verhalten optimistisch ins neue Jahr gestartet. Die Hälfte der großen Branchenverbände erwartet zwar ein Umsatz- oder Produktionsplus, doch gleichzeitig rechnen die meisten Wirtschaftszweige mit einem Stellenabbau.

Dies geht aus einer Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) hervor. Lange Zeit konnten die Unternehmen mit flexiblen Arbeitszeiten sowie Kurzarbeit über die Runden kommen. "Sollten die Erwartungen allerdings weiter einbrechen, werden viele Unternehmen nicht um einen Arbeitsplatzabbau herumkommen", sagt IW-Direktor Michael Hüther.

Das sind weder für Arbeitnehmer noch für Absolventen, die auf den Jobmarkt drängen, beruhigende Nachrichten. Denn wer entlässt, stellt auch nur sehr sparsam Nachwuchs ein. Dennoch sehen sich die meisten Branchen im Aufwärtstrend. Besonders die Industrie sei optimistisch, meint Hüther. Vor allem die Eisen- und Stahlindustrie sowie Automobil, Elektrotechnik und Chemie rechneten (wieder) mit besseren Geschäften als im Vorjahr. Eher pessimistisch seien die konsumnahen Branchen wie der Einzelhandel oder Hotels und Gaststätten. Eine Umfrage der FAZ unter Top-Managern zeigt immerhin: am Forschungsbudget wollen die Firmen nicht oder nur wenig sparen.

(12. Januar 2010)

Quellen: IW Köln, FAZ; Video: Interview mit Prof. Michael Hüther

Konjunkturprognose