Big Data und Cloud sind derzeit die absoluten Wachstumsgaranten in der IT-Beratung. Und mit Übernahmen von mittelständischen Spezialberatungen in diesem Feld versucht so mancher Marktgigant derzeit zu beweisen, dass er sich technologisch nach wie vor an vorderster Front bewegt.

Das gilt laut Finance Magazin auch für den neuesten Deal von Accenture. Der IT-Beratungsgigant kaufte jüngst das deutsche Beratungsunternehmen Solid Servision. 2011 in Dresden gegründet hat sich die Beratung auf Systemintegration spezialisiert und bietet mit knapp 100 Mitarbeitern sogenannte Service-Now-Lösungen an. Service-Now ist eine Online-Plattform, die Unternehmen dabei unterstützt verschiedene Services – etwa Personaldienstleistungen oder Kundendienst – in der Cloud zu bündeln.

Laut Finance Magazin geht es für Accenture bei der Transaktion nicht nur darum, sich Marktanteile im zukunftsträchtigen Cloud-Geschäft zu sichern, es geht auch um den guten Ruf. Schließlich preschen derzeit etliche neue Konkurrenten auf den Markt. So haben die Big Four der Wirtschaftsprüferbranche PwC, KPMG, Deloitte und EY in den letzten Jahren massiv auch im IT-Feld ihre Beratungsdienstleistungen ausgebaut. Dabei – so das Finance Magazin – geht es ihnen nicht nur darum, pure IT-Beratung anzubieten, sie wollen sich auch im Feld der Softwareimplementierung profilieren. Um hier den Fuß in die Tür zu bekommen, haben die Big Four Kooperationen mit SAP, Oracle oder Microsoft geschlossen.

Aber auch die klassischen Managementberatungen McKinsey, BCG und Bain dringen immer tiefer in das Terrain von Accenture vor. Für den IT-Giganten wird es deshalb immer wichtiger, durch die Übernahme von Spezialberatungen á la Solid Servision seine Glaubwürdigkeit als IT-Experte zu beweisen. Erst im November 2016 hatte Accenture das kanadische Unternehmen Nashco gekauft, im Oktober 2015 war schon die Übernahme des US-Unternehmens Cloud Sherpas erfolgt.

Quelle:finance-magazin.de, 26. Januar 2017