Unter den zehn größten Agenturen der Welt tauchen vier Namen auf, die man zunächst dort nicht vermutet: Accenture, PwC, IBM und Deloitte. Den Weg dahin haben sie nicht aus eigener Kraft geschafft, sondern durch den gezielten Zukauf von Kreativagenturen.
Die Idee dahinter: Bei digitalen Projekten sind die Grenzen zwischen Unternehmensberatung, Technologie und Kreativität fließend – und Beratungssparten der Wirtschaftsprüfer, aber eben auch der Strategie- und IT-Beratungshäuser suchen Kreativ-Know-how. Genau das findet vor allem Accenture bei Kreativagenturen:
Der Kauf der irischen Rothco war für Accenture Interactive die zehnte Übernahme im Feld der Marketing-, Digital- und Designagenturen allein in 2017, den Neukauf von Rothco eingeschlossen hat die Agenturtochter der weltweit größten Management- und Technologieberatung seit 2009 bereits 22 Agenturen geschluckt.
Rothco entstand 1996, die rund 150 Mitarbeiter befassen sich vor allem mit kreativem Storytelling, Technologie und sogenanntem Experience Design. Für die irische Armee entwickelte die Agentur ein realitätsgetreues Computerspiel, um aus der Ego-Shooter-Perspektive heraus neue Rekruten zwischen 18 und 24 Jahren für sich zu gewinnen. Der Plan ging auf, 5.300 neue Bewerber stoppten den Abwärtstrend der letzten fünf Jahre. Auch Tesco und Heineken setzten mit Kampagnen auf die Kreativität von Rothco, die künftig Accenture für sich nutzen will, um sich zur „experience agency of the future“ zu entwickeln.
Die Tatsache, dass Accenture allein zehn Agenturen 2017 gekauft hat, zeigt, wie sehr das Akquisitionstempo angezogen hat. Zu den auffälligsten Neukäufen zählte etwa die Übernahme der deutschen Digital-Agentur SinnerSchrader, die mit rund 104 Millionen Euro bewertet wird.
Quelle: Consultant Career Lounge, 19. Dezember 2017