Denn Afrika wächst wesentlich stärker als die Industrienationen. Während die G7-Länder in der ersten Dekade des neuen Jahrtausends beim Bruttoinlandsprodukt im Schnitt um 1,4 Prozent zulegten, wuchs das Gebiet unterhalb der Sahara in Afrika im Schnitt um 5,5 Prozent. Das Entscheidende: Es handelt sich um konsumgetriebenes Wachstum. Dass Afrika enorm reich an Bodenschätzen ist, hat nicht geschadet. Aber das Neue ist, dass Afrikas Wachstumsraten getragen sind von der Mittelschicht, die stetig größer wird. "Afrika ist ein Kontinent mit außergewöhnlichen Geschäfts- und Investmentchancen", urteilt Geldof. "Private Equity ist ein Weg, die Unternehmen und die Dynamik der Bevölkerung zu unterstützen und ihnen die notwendigen Jobs und Fertigkeiten zu vermitteln."
Der Wechsel vom hilfsbedürftigen zum aufstrebenden Kontinent hat bereits viele Investoren nach Afrika gelockt. Dazu zählt auch Milliardär Stephen Jennings, der bereits 2007 eine Milliarde Dollar investierte. "War Russland die erste Traumchance in diesem Jahrhundert, so ist Afrika jetzt die zweite", zitiert das Consulting Magazine den Investor. Jennings Unternehmen Renaissance Capital hält den größten Immobilienbesitz auf dem schwarzen Kontinent. Renaissance Capital stampfte sechs neue Städte in Kenia, Ghana, im Kongo, in Sambia und Simbabwe aus dem Boden. Jennings glaubt fest an die Zukunft Afrikas, an die wachsende Kaufkraft der neuen afrikanischen Mittelschicht und die Zukunft der Luxusimmobilie.
Jetzt geht es darum, sich frühzeitig in Afrika zu positionieren und zu engagieren, bevor sich chinesische Investoren die Sahnestückchen herauspicken.
Von diesem Engagement kann auch die Beraterszene profitieren. McKinsey, BCG und Roland Berger sind bereits mit neuen Büros in Afrika präsent. Wenn sich internationale Konzerne auch unterhalb der Sahara in Afrika engagieren, ist es für Berater - ähnlich wie in China - eine gute Gelegenheit, die Unternehmen auf dem Weg dort hin zu begleiten.
(20. Juli 2012) Quelle: Consulting Magazine