Das jeweilige Vergütungssystem wird damit zu einem zusätzlichen Auswahlkriterium für alle Juristen, die sich eine Karriere in einer großen Wirtschaftskanzlei vorstellen können.
Nach einem Bericht des Handelsblatt änderte etwa Freshfields Bruckhaus Deringer erst kürzlich ihr Lockstep-System. Dort werden die Leistungen der Partner nun verglichen. Es gibt Tore, sogenannte „Gates“, die es zu überwinden gilt, um die nächste Stufe auf der Ausschüttungsleiter zu erklimmen. Auch Ashurst arbeitet jetzt mit einem Extrabonus-Pool, um herausragende Talente zu belohnen. Allen & Overy sowie Clifford Chance erweiterten die Lockstep-Leiter ebenfalls um Bonuspunkte.
Bei vielen deutschen Kanzleien etablieren sich nach dem Handelsblatt-Bericht gerade Mischsysteme. Neben der Länge der Zugehörigkeit bei einer Sozietät bestimmen weitere Leistungskomponenten wie abrechenbare Stunden, der Praxisgruppenumsatz, die interne Weitergabe von Mandaten oder die Erfolge bei der Akquisition von Mandaten die Ausschüttung der Partner.
Grund für den Wandel ist nicht zuletzt die Nachfrage nach begehrten Fachkräften. Die Mehrheit will nicht mehr jahrelang warten, bis das große Geld fließt. Und das gesamte Berufsleben in einer Kanzlei zu verbringen, wie es die Vergütung nach dem Lockstep-System vorsieht, scheine ebenfalls überholt zu sein.
Quelle: Handelsblatt