Mehr als 138.000 deutsche Studenten, das entspricht einem Anteil von rund fünf Prozent, strebten 2019 ihren Hochschulabschluss im Ausland an. Die Rate sinkt leicht seit 2011, dem ersten Jahr nach der kompletten Umstellung auf das gestufte Studiensystem mit Bachelor- und Masterstudium. Von 2002 bis 2010 – also während der Einführung – stieg der Anteil der deutschen Auslandsstudenten von 3,3 Prozent auf 5,6 Prozent. Der Deutsche Akademische Austauschdienst erklärt sich diesen Mobilitätsimpuls damit, dass das neue Studiensystem erstmals die Option eröffnete, nach einem Bachelorstudium im Inland ein Masterstudium im Ausland anzuschließen.
Und in welche Länder gehen deutsche Studenten am liebsten zum Studium? Vor allem die Nachbarstaaten sind gefragt (Grafik):
Österreich besonders attraktiv für Mediziner
Besonders beliebt waren zuletzt die Nachbarländer Österreich mit rund 30.000 deutschen Studenten und die Niederlande, wo mehr als 22.000 deutsche Studenten auf einen Abschluss hinarbeiteten.
Dass Österreich auf dem ersten Platz deutscher Auslandsstudenten landet, ist kein Zufall: Erstens gibt es dort keine Sprachbarrieren und zum zweiten auch keinen Numerus Clausus – das lockt vor allem deutsche Medizinstudenten an die staatlichen Universitäten in Wien, Graz, Innsbruck und Linz, wo angehende Mediziner lediglich einen Aufnahmetest absolvieren müssen. Auch in den Niederlanden sind die Zulassungsbedingungen vergleichsweise moderat, zudem werden viele Fächer nicht nur auf Niederländisch, sondern auch auf Englisch unterrichtet.
England ist zu teuer geworden
Im Vereinigten Königreich dagegen ging die Zahl der Studenten aus Deutschland zwischen 2016 und 2019 um zehn Prozent zurück – Grund dafür sind vor allem die mit dem Brexit einhergehenden hohen Studiengebühren auf der Insel für Hochschüler aus der EU.
Quelle: iwd