Die Pharmabranche steht weltweit unter hohem Kostendruck und sucht händeringend nach Einsparmöglichkeiten - auch in der Logistik. "Immer mehr Pharmaunternehmen haben in Europa nur noch ein Kernlager für ihre Produkte", erklärte Thomas Winkelmann, Geschäftsführer von Arvato-Services gegenüber dem Handelsblatt. Die Bertelsmann-Tochter spekuliert zum Beispiel auf Aufträge für den Transport zum Großhandel, in Kliniken und Apotheken - inklusive der Auftrags- und Rechnungsabwicklung.
Erste Erfahrungen hat Arvato schon gesammelt: Für das US-Biotechunternehmen Biogen Idec baute die Bertelsmann-Tochter die weltweite Distributionslogistik außerhalb der USA auf. Für den dänischen Pharmahersteller Lundbeck setzte Arvato Services die Lieferketten europaweit neu zusammen. Nach Schätzungen erzielt Arvato mit seinen rund 1.000 Beschäftigten in der Arzneisparte bereits heute 100 Millionen Euro Umsatz. Zu den schärfsten Konkurrenten von Arvato im Transportgeschäft mit Arzneimitteln, Reagenzien und Instrumenten zählen Anbieter aus dem Pharmagroßhandel, etwa die Celesios-Tochter Movianto, die Anzag-Tochter CPL, die in Familienhand befindliche Loxxess AG und die von Pharmaherstellern gegründete Pharmalog. (6. Januar 2011)
Quelle: Handelsblatt