Auch gut gemeintes Verpetzen rächt sich

Immer mehr Unternehmen rufen ihre Belegschaft offen zum "Whistleblowing", zum Verpfeifen auf. Doch die Ehrlichkeit geht oft nach hinten los.

Die wichtigsten Tippgeber wenn es um das Aufdecken von kriminellen Machenschaften innerhalb eines Unternehmens geht, sind die eigenen Mitarbeiter. Und nachdem in den letzten Jahren diverse Fälle von Bespitzelung und Vorteilsnahme bekannt wurden, rufen immer mehr Unternehmen ihre Belegschaft offen zum "Whistleblowing", zum Verpfeifen auf, wie ein Bericht des Handelsblatts darstellt. Doch gehe, so der Beitrag, die Ehrlichkeit oft nach hinten los.

Die Zeitung zitiert eine Studie dreier Forscher, nach der 82 Prozent der Mitarbeiter, die einen Skandal aufgedeckt hätten und deren Name in diesem Zusammenhang bekannt geworden sei, anschließend einen deutlichen Karriereknick erlebt hätten. Sie mussten sich einen neuen Job suchen, wurden hausintern versetzt oder kündigten aus freien Stücken. Die Forscher haben dazu 216 der markantesten Skandale in der amerikanischen Wirtschaft zwischen 1996 und 2004 untersucht.
Jobguide-Meinung: Den Rechtsverstoß zu verschweigen, kann trotzdem keine Lösung sein. Man macht sich zum Mitwisser - was einen auch den Job kosten kann. Wer Zivilcourage beweisen will, sollte vor allem um Anonymität bemüht sein. (8. März 2010)

Quelle: Handelsblatt

Whistleblowing