Der Beratungsbranche geht es glänzend: Bereits im siebten Jahr in Folge legte der Branchenumsatz zu und aktuell arbeiten bereits 115.000 Menschen für ein Beratungsunternehmen. Das meldet der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater. Vor zehn Jahren arbeiteten nur 73.000 in der Consultingszene.
Der Markt wächst kolossal. Dabei wachsen die großen Beratungshäuser noch schneller als die kleinen. Und „ein Ende des Booms ist noch nicht in Sicht“, prognostiziert Branchenexperte Dietmar Fink, Professor an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, in der FAZ: „Die Berufsaussichten für Berater sind ausgezeichnet.“
Das lässt sich derzeit auch an den Einstellungsplänen der großen Beratungshäuser ablesen. Die Boston Consulting Group will 500 Leute einstellen, Bain spricht von 200 Stellen und McKinsey will dieses Jahr sogar spürbar mehr als 2016 einstellen, als 530 neue Berater an Bord kamen.
Allerdings entsprechen diese Neueinstellungen nicht einem Realzuwachs: Rund die Hälfte der Neuzugänge benötigen die Consultants, um die Fluktuation abzufedern.
Auf Neueinsteiger wartet ein üppiges und straffes Programm mit langen Arbeitszeiten. Von montags bis donnerstags sind Berater üblicherweise in kleinen Teams bei Kunden unterwegs, der Freitag ist Nach- und Vorbereitungstag im Büro oder Trainingsangeboten vorbehalten. Im Ausgleich für die hohe Arbeitsbelastung lockt ein üppiges Gehalt. Einsteiger verdienen bei Beratungshäusern mit einem Umsatz von mehr als fünf Millionen Euro bereits ein Durchschnittsjahresgehalt von 61.500 Euro brutto. Bei den internationalen Strategieberatungen können es sogar bis zu 100.000 Euro sein, abhängig vom Studienabschluss und Berufserfahrung. Dort gilt allerdings das Prinzip „up or out“ – wer nach zwei bis drei Jahren nicht aufsteigt, sollte sich nach einer anderen Stelle umsehen.
Quelle:FAZ, 29. März 2017