Ärger mit der Wohngemeinschaft sei, so ein Bericht in Zeit Online, eines der häufigsten Probleme. Gefolgt von Eingewöhnungsschwierigkeiten in Sachen Essen, Klima und Umgangsformen. Wenn es nicht ganz rund läuft, habe aber gerade das auch sein Gutes, wird eine Kompetenztrainerin in dem Beitrag zitiert. Nur so sammele man interkulturelle Kompetenz und mache nachhaltige Erfahrungen. Wenn alles wie daheim wäre, gäbe es eben nichts dazuzulernen.Quelle: Zeit Online
Der Anthropologe Kalervo Oberg hat, was die Eingewöhnung in ein Land angeht, eine Vierstufentheorie entwickelt. Auf die "Alles ist so schön, neu und aufregend"-Phase folgt die Ernüchterung. Plötzlich erscheint vieles fremdartig, merkwürdig, schlecht. Und zwar egal, ob man auf relativ "vertrautem" Terrain bei den europäischen Nachbarn unterwegs ist oder auf wirklich fremde Kulturen wie in Asien oder Afrika trifft. Nach dem Schock erhole man sich in Phase drei wieder und fange in Phase vier an, sich anzupasssen. In dieser letzten aller Phasen erscheinen einem dann Merkwürdigkeiten plötzlich völlig normal und fallen einem gar nicht mehr auf. Wie lange jede Phase dauere, sei sehr individuell.
Tipp der Experten: Nicht zu viel auf Reiseführer und Crashkurse geben, die einem Verhaltensweisen beibringen, sondern eher an der eigenen Einstellung arbeiten und die Selbstwahrnehmung schulen. Man müsse sich stets vor Augen halten, dass man andere Länder nicht nach den eigenen Maßstäben bewerten dürfe.