Christian Veith gibt nach zwei Amtsperioden seinen Posten als Deutschland- und Österreichchef zum Januar 2013 ab und leitet fortan die neu geschaffene Region Skandinavien, Deutschland, Österreich, Schweiz, Osteuropa, Italien, Griechenland, Türkei, Mittlerer Osten und Südafrika. Der zweite Europachef ist der Franzose Pascal Cotte, der künftig für Großbritannien, Benelux, Frankreich, Spanien, Portugal, Südamerika und Nordafrika zuständig sein wird.
So technisch die neue Aufteilung der BCG-Landkarte auf den ersten Blick klingt, so sinnvoll ist sie doch. Das BCG-Geschäft in Südamerika hat heute schon große Nähe zu den BCGlern auf der iberischen Halbinsel. Auch Italien, Griechenland und Türkei bilden bei BCG eine organisatorische Einheit. Und nicht nur hier, sondern auch in Osteuropa wird Veith sich darauf konzentrieren, BCG trotz schwächelnder Wirtschaft (Ausnahme Türkei) weiter nach vorne zu bringen.
Die Nachfolge von Rich Lesser als Leiter des Nordamerikageschäfts übernimmt der Deutsch-Australier Thomas Reichert, der bislang im New Yorker Büro tätig war.
Für den Posten des Deutschlandschefs kursieren derzeit drei Namen in der Öffentlichkeit: Hubertus Meinecke (41), Leiter des Hamburger Büros. Der Marathonläufer schaffte es bereits bei den Weltchefwahlen überraschend unter die letzten Drei. Daniel Stelter (46) leitet derzeit das weltweite Corporate Development bei BCG. Das intellektuelle Schwergewicht genießt hohes Ansehen unter den BCG-Partnern. Stelters Analysen sind messerscharf, selbst in der Eurokrise scheute der Intellektuelle es nicht, in der Öffentlichkeit unangenehme Wahrheiten auszusprechen. Der Dritte soll Carsten Kratz sein. Der Leiter des Frankfurter Büros ist in Deutschland bestens verdrahtet und unterhält unter anderem beste Kontakte zum Management von Bilfinger Berger, Lufthansa und Siemens. BCG äußerte sich offiziell nicht zu den Personalspekulationen. Wer am Ende den Posten des Deutschlandchefs erhält, entscheidet sich spätestens im November. Derzeit stellen Lesser und Veith ein Gremium zusammen, das innerhalb der deutschen Partnerschaft durch Gespräche ermitteln soll, wer wohl die beste Wahl sein könnte.
(9. August 2012) Quelle: Financial Times Deutschland