Ursache für die Stagnation sei nach einem guten ersten, ein schwieriges zweites Halbjahr 2012 gewesen, kommentierte BCG-Deutschlandchef Carsten Kratz die aktuellen Geschäftszahlen. Wegen der Eurokrise hätten viele Unternehmen Projekte auf die lange Bank geschoben. Weil BCG keine Preiszugeständnisse hätte machen wollen und dafür im Zweifel lieber auf ein Mandat verzichtet hätte, ging die Eurokrise an der Premiumberatung dann auch nicht so ganz vorbei.
Trotz der sich abzeichnenden Bremsspuren im Wettlauf mit Branchenprimus McKinsey plant BCG-Deutschland-Chef Carsten Kratz in diesem Jahr 200 neue Berater einzustellen, berichtet die FAZ. Auch international will BCG weiter wachsen. Der neue BCG-Weltchef Rich Lesser setzt dabei auf den hohen Grad an Internationalität und das breite Angebot an Experten rund um den Globus.
Schon seinem Vorgänger Hans-Paul Bürkner war es sehr gut gelungen, bei der Besetzung von Projektteams einen hohen Grad an Internationalität hinzubekommen. Im Vergleich zu anderen Häusern wurden Länderegoismen geschickt eingedämmt. Lesser will an dieser Tradition nicht nur weiter festhalten, sondern hat sich jetzt zum Ziel gesetzt, die Teams sogar noch gezielter mit Fachleuten aus unterschiedlichen Ländern und Fachgruppen zusammenzusetzen. „Es ist egal, ob unsere Kunden in Jakarta, Moskau oder New York sitzen“, sagt Lesser im FAZ-Interview. „Sie wollen das Beste von BCG weltweit.“ Der Amerikaner erhofft sich das größte Wachstum in bereits bestehenden Bereichen und Regionen. Außerdem soll es neue Büros in Schwellenländern geben, darunter in Bogotá, Kolumbien und Luanda, Angola. Wie sein Vorgänger Hans-Paul Bürkner will er rund um den Globus das Geschäft mit der öffentlichen Hand ausbauen.
Quellen: FAZ, 08. März 2013, Interview mit Rich Lesser, Printausgabe S. 17.
FAZ, 12. März 2013, BCG-Bilanz, Printausgabe S. 12.