Dahinter steckt die Sorge, dass BDO im Zuge einer Großfusion seine Unabhängigkeit verlieren könnte. Außerdem seien schon in der Vergangenheit Versuche unternommen worden, Wirtschaftsprüfer und Unternehmensberater unter einem Dach zu vereinen, was jedes Mal mit viel Getöse wieder geplatzt sei, sagt Otte. Weil BDO aber seine Position als Nummer Fünf hinter den Big Four stärken wolle, sei man grundsätzlich offen für Fusionsgespräche. Daneben peile BDO aber auch organisches Wachstum an, etwa durch den Ausbau der Finanzdienstleistungssparte mit zusätzlichen Teams. Weiter ausgebaut hat BDO auch das Geschäft rund um die Beratung der öffentlichen Hand.
Gleichzeitig machte Otte klar, dass aus seiner Sicht Größe allein kein Maßstab für Qualität sei. Wie viel Umsatz eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mache, sage nichts darüber aus, ob ein Unternehmen hochwertige Dienstleistungen anbiete. BDO hat sich auf Familienbetriebe, Mittelständler und aufstrebende kapitalmarktorientierte Unternehmen konzentriert und beansprucht für sich, in diesem Segment eine Kundennähe vorweisen zu können, über die die Konkurrenz nicht verfüge.
Quelle: Wirtschaftswoche, 20. Juli 2013
Wirtschaftswoche, 22. Juli 2013, Print-Ausgabe, Seite 50