Beamten-Mangel: 200.000 offene Stellen im öffentlichen Dienst

In Deutschland fehlen tausende Staatsdiener. Keine zweite Branche ist vom Fachkräftemangel so stark betroffen wie der öffentlichen Dienst: Schon jetzt kann der Staat 200.000 Stellen nicht besetzen, 2030 werden es 800.000 Leerstellen sein, schreibt der Stern.

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Wer heute die Worte „öffentlicher Dienst“ und „Beamte“ hört, dem schwirrt oft noch das Bild vom „trägen Appartschik im aufgeblähten Beamtenapparat“ durch den Kopf: Zu viele Beamte für zu wenig Arbeit. Doch dieses Bild ist längst überholt, schreibt der Stern. Tatsächlich sind 200.000 Stellen im öffentlichen Dienst derzeit nicht besetzt, bis zum Jahr 2030 soll sich der Bestand an offenen Stellen auf 800.000 vervierfacht haben.

Alle Berufsgruppen sind gesucht
Die Liste der Mangelberufe, in denen sich eine Karriere als Staatsdiener anbieten könnte, ist lang. Laut Stern suchen Bund, Länder und Kommunen allerorten händeringend Bauingenieure, Umweltexperten, IT-Fachleute, Lebensmittelkontrolleure, Veterinäre, Arbeitsschützer, Sozialpädagogen, Feuerwehrleute, Finanzbeamte, Zöllner, Gerichtsvollzieher, Strahlenschützer und Justizvollzugsbeamte.

Richter, Ärzte und Bauingenieure fehlen
Die Folgen des Personalmangels sind jetzt schon dramatisch. Nur ein Beispiel: Weil rund 2.000 Richter und Staatsanwälte fehlen, muss die Justiz jede Woche Tatverdächtige aus der Untersuchungshaft entlassen, meldet der Stern. In Thüringen soll es bereits Gesundheitsämter ohne Ärzte geben und in ganz Deutschland stockt der Wohnungsbau, weil die Bauämter keine Leute haben, die die Bauanträge genehmigen.

 

Quellen: Stern