Für SAP war 2016 ein Rekordjahr, das der Walldorfer Softwareschmiede ein Rekordbetriebsergebnis von 5,1 Milliarden Euro bescherte. Dennoch hat der Konzern jetzt ein Abfindungsprogramm aufgelegt, um vor allem Service-Kräfte dazu zu bewegen, freiwillig das Unternehmen zu verlassen.
Hintergrund des Abfindungsprogramms: Nach Berichten des Mannheimer Morgen, schreibt die FAZ, hat eine Unternehmensberatung festgestellt, dass etwa jeder zweite Service-Mitarbeiter aktuell die falschen oder veralteten Fähigkeiten hat. Denn SAP hat sein Geschäftsmodell von festinstallierter Software und Service vor Ort auf das sogenannte Cloud-Geschäft umgestellt. Daher richtet sich das Abfindungsprogramm an Service-Mitarbeiter, die Jahrgang 1960 oder älter sind. Neben dem Angebot gegen Abfindung das Unternehmen zu verlassen, soll es auch ein mehrjähriges Weiterbildungsprogramm geben. Auf betriebsbedingte Kündigungen will SAP verzichten.
Weltweit hat SAP 84.000 Beschäftigte insgesamt, 14.500 davon arbeiten im Service, darunter 2.500 in Deutschland. Erfahrungen mit einem freiwilligen Abfindungsprogramm hat SAP bereits 2015 gesammelt. Rund 3.000 Mitarbeiter verließen damals das Haus, weit mehr als erwartet, was offensichtlich den guten Konditionen geschuldet war. Als Abfindung gab es damals bis zu 43,5 Monatsgehälter. Über die Konditionen des aktuellen Angebots ist aber noch nichts bekannt.
Quelle: FAZ, 22. April 2017, Printausgabe Seite 23