Berater aus dem Internet

Die klassischen Berater bekommen Konkurrenz durch Plattformen im Internet. Die vermitteln erfahrene Praktiker, Mütter in Elternzeit oder Studenten, die Wissen zum kleinen Preis feilbieten, schreibt die Computerwoche. „Cut out the middleman“, heißt das Prinzip.

Die neuen Portale eint, dass sie die teuren Berater mit ihren Teams umgehen und sich Manager Rat von Experten holen können, die selbst dieses Problem für sich bereits einmal gelöst haben. Cut out the middleman, schalte den Vermittler aus, nennt sich das Prinzip, mit dem zum Beispiel Ebay oder mobile.de groß geworden sind. Jetzt trifft es die Beraterbranche, die zum Teil sogar selbst mit solchen Angeboten an den Start gehen. Etwa McKinsey, die unter McKinseymoms.com Mütter in Elternzeit vermitteln wollen, die nicht ihre berufliche Qualifikationen aus dem Auge verlieren wollen. Dort sollen Auftraggeber die Expertinnen stunden- oder tageweise buchen, das Portal wird derzeit noch aufgebaut.

Bereits aktiv ist Vistage, bei dem der Dienstleister eine Plattform geschaffen hat, über die in zehn Regionen Deutschlands Selbstberatungskreise finden können. Im Kreise der Experten, oft Unternehmer selbst, kann der Ratsuchende sein Problem vortragen, die Anwesenden steuern ihrerseits Vorschläge und Konzepte bei. Die Treffen finden monatlich statt – und sparen den Mitgliedern teure externe Beratungsleistungen. Bei Vistage stehen weltweit 18.000 registrierte Mitglieder schon parat, die Nutzer zahlen einen monatlichen Festpreis von rund 1.000 Euro im Monat. Preiswerter dürfte hourlynerd.com sein. Hier können Kunden stunden- oder tageweise auf das Know-how von Absolventen der besten Business Schools weltweit zugreifen. Das Motto: MBA-Wissen bekommen ohne exorbitante Stundensätze hochqualifizierter Berater zahlen zu müssen. 

Quelle: Computerwoche, 21. Juli 2014, Printausgabe Nr.30