Seit Juni etwa bietet The Boston Consulting Group (BCG) das Einstiegsprogramm Individual Career an. Es erlaubt Anfängern mit drei Modulen, ihre ersten beiden Berufsjahre inhaltlich mitzugestalten. Das Modul „Vielfalt“ schickt sie in möglichst viele Branchen und Industriezweige, „Spezialisierung“ in nur eine bestimmte Branche und „Internationalität“ ins Ausland. BCG reagiert damit auf das selbstbewusste Auftreten und die Forderungen der Jungberater. Das Programm soll die Bedürfnisse der jungen Generation befriedigen, gute Leute ins Haus locken und an BCG binden.
Auch andere Unternehmensberater und Wirtschaftsprüfungen wie PwC sollen derzeit Antworten auf die gehobenen Ansprüche der jungen Generation suchen. Sie sind es gewohnt, ihre Biografien selbst zu gestalten und haben erfahren: Alles geht, nichts muss, schreibt die Wirtschaftswoche. Und sie erwarten das von ihrem Arbeitgeber, was sie von Kindesbeinen an gewohnt sind: Aufmerksamkeit, Mitsprache, Feedback. Im Gegenzug sind sie dazu leistungsbereit und auch willens, bis spät in die Nacht zu arbeiten. Mit einem Unterschied gegenüber früheren Zeiten: „Dann brauchen wir eine echte Begründung dafür“, zitiert die Wirtschaftswoche Carsten Baumgartner, BCG-Partner und zuständig für Neueinstellungen.
Bei PwC heißt es deshalb auch, dass vor allem das Arbeitsergebnis zähle, nicht die Zeit, die man im Büro abgesessen hat. Dafür hat das Haus ein Jahresarbeitszeitkonto mit 1.800 Stunden eingeführt, die abzuarbeiten sind. Wie und wann, bleibt dem Mitarbeiter überlassen. Auch beim Urlaub hat sich etwas getan: Zwar gibt es bei PwC immer noch 28 Tage Mindesturlaub, aber bis zu 20 unentgeltliche Urlaubstage sind pro Jahr nun auch noch zusätzlich drin. Berater McKinsey wirbt mittlerweile mit zweimonatigen Auszeiten vom Job.