Den Banken fehlt es an Know-how und personellen Ressourcen, die neuen Vorgaben umzusetzen.
2008/2009 fiel das Beratungsgeschäft rund um das Thema Finanzdienstleistungen weltweit eher mau aus. 2010 hingegen verzeichneten die Spezialisten für die Beratung von Finanzdienstleistungen signifikante Zuwächse - ein Trend der auch 2011 anhielt, wenn auch auf niedrigerem Niveau. Wie stark der Markt 2012 wachsen wird, hängt zu einem guten Teil von der Erholung der Ökonomie ab und davon, ob die Staaten ihre Schuldenkrise in den Griff bekommen.
Die größten Budgets im Beratungsgeschäft der Banken und Versicherungen kommen bislang noch aus den reiferen Märkten der westlichen Industrienationen. Die größten Wachstumsraten allerdings verzeichnet die Beratung im Finanzdienstleistungsektor in Asien, Lateinamerika, im Mittleren Osten und in Afrika, sagt der US-Marktforscher Paul Cornwall von Kennedy Consulting & Research Advisory. In vielen Ländern blickten Banken und Versicherungen nach der Krise auf gute Ergebnisse zurück und schauten zuversichtlich in die Zukunft. Daher seien sie bereit, Berater für Projekte zu engagieren, um das Beste aus dem sich verbessernden ökonomischen Klima zu machen, schreibt Cornwall.
Eine der Hauptaufgaben der Berater dürfte sein, die neuen Gesetzesvorgaben und Regulierungen, die das Aufflammen einer erneuten Finanzkrise verhindern sollen, in den Banken einzuführen und die Instrumentarien zu implementieren. Dabei stünden die Finanzdienstleister ziemlich unter Druck, weil feste Termine für die Umsetzung vorliegen - und ihnen die Ressourcen fehlen. Ganz oben auf der Agenda stehen Veränderungen in Prozessen und Organisationsstrukturen sowie die Implementierung von neuen technologiebasierten Lösungen rund um die Themen Transparenz, Risikomanagement und Reporting.
(09.02.2012) Quelle: One on one