Berater nehmen heute viele Rollen ein: Sie sind Berater, Experte, Vordenker, Projekt- oder Interimsmanager, Lösungslieferant und Umsetzer, Trainer oder Datenanalytiker. Doch die Digitalisierung erfordert einen neuen Typ von Berater, der die klassische Strategieberatung mit dem technischen Know-how kombiniert, so die Wirtschaftswoche. Er muss wissen, welche Netzwerke und Programme sinnvoll sind, wie man sie aufbaut und welche Maschinen beim Kunden stehen müssen, um sie abzurufen. Die Consultingunternehmen werben daher gezielt Berater aus der digitalen Wirtschaft ab – gleichermaßen von Onlinehändlern wie Zalando oder Technologieriesen wie Apple.
Etliche Beratungshäuser bauen derzeit Abteilungen auf, die die Unternehmen bei der Umsetzung und Implementierung von digitalen Geschäftsmodellen begleiten sollen. Statt Beraterteams sind Digital Labs, Think Tanks und Teamsitzungen quer durch alle Abteilungen angesagt. Dabei hängen die großen Beratungshäuser kleinen Spezialisten und Start-ups noch hinterher. Erst kürzlich schnappte ein kleines Start-up aus Cambridge dem Technikriesen Siemens lukrative Software-Großaufträge für die Autoindustrie weg. Diese jungen, agilen Player fordern die etablierten Häuser heraus – und können es auch, zitiert die Wirtschaftswoche Tobias Göbbel, Partner der Unternehmensberatung Batten & Company, die sich auf das digitale Wirtschaften spezialisiert haben. Klar ist aber auch: Nur digitale „Nerds“ allein helfen auch nicht – es muss immer noch Köpfe geben, die die digitale Welt für gestandene Kunden ohne Interneterfahrung übersetzen.