Big Four mit stabilem Geschäft

Die Big Four der Prüfungs- und Beratungsbranche PwC, EY, KPMG und Deloitte legten trotz Krise 2020 leicht zu und blicken zuversichtlich ins Jahr 2021. Zusammen suchen sie derzeit über 1.600 Einsteiger und Professionals.

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Der Wirecard-Skandal hat dem Image der Wirtschaftsprüfer im Jahr 2020 Schrammen verpasst. Und auch die Coronakrise ging an den Big Four der Wirtschaftsprüferbranche PwC, EY, KMPG und Deloitte nicht spurlos vorbei. Nach Jahren des kräftigen Wachstums fiel ihr Geschäft verhaltener aus, aber längst nicht so schlecht wie im Frühjahr 2020 befürchtet. Das zeigt ein Blick auf die Zahlen. PwC, EY, KMPG und Deloitte legten allesamt leicht zu und haben in den von ihnen veröffentlichen Daten zu ihrer Gesamtleistung, die den Umsatz zuzüglich der noch nicht komplett verbuchten Geschäfte mit laufenden Projekten erfasst, in der Regel ein halbes Jahr Corona-Effekt schon eingepreist.

PWC, EY, KPMG, Deloitte trotz Corona gewachsen
Der Branchenprimus PwC wuchs um 1,5 Prozent und brachte es auf eine Gesamtleistung von 2,35 Milliarden Euro. Die Nummer zwei, EY, hat zwar offiziell noch keine Zahlen veröffentlicht, aber soll – so schreibt die FAZ – nach internen Aussagen leicht über Vorjahreswert von 2,1 Milliarden Euro liegen. Die Nummer drei KPMG legte um 0,5 Prozent auf 1,93 Milliarden Euro zu. Der Viertplatzierte im Ranking der Big Four Deloitte wuchs um 3,0 Prozent auf 1,69 Milliarden Euro.

Digitalisierung treibt das Beratungsgeschäft
Verschoben haben sich die Anteile der Geschäftsfelder, in denen die Gesellschaften ihre Umsätze erzielten. KPMG etwa verlor im Geschäft mit den Abschlussprüfungen. Der ehemalige Dax-König im Prüfgeschäft musste zahlreiche lukrative Mandate wegen der vorgeschriebenen Prüferrotation abgeben, konnte aber weite Teile der dadurch entstandenen Umsatzeinbußen mit Neuaufträgen im Beratungsgeschäft kompensieren. Generell läuft das Beratungsgeschäft bei allen Konzernen gut, weil ihre Firmenkunden wieder verstärkt in die Digitalisierung investieren und das Berater-Know-how dafür abfordern. Gleiches gilt für die Steuer- und Rechtsberatung: Auch in diesem Feld legten die Big Four durch die Bank zu.

Big Four bieten über 1.600 Jobs
Entsprechend positiv blicken sie in die Zukunft: PwC, EY, KPMG und Deloitte erwarten 2021 einen weiteren Anstieg und suchen in allen Bereichen neue Mitarbeiter. Aktuell bieten die Big Four zusammen über 1.600 Jobs für Einsteiger, Absolventen und Professionals.

Quellen: Handelsblatt, 21. Dezember 2020
Handelsblatt, 9. Dezember 2020, Printausgabe Seite 21
FAZ; 22. Dezember 2020, Printausgabe Seite 19