Buch des Monats: Business Bullshit

In deutschen – ach was, in internationalen – Chefetagen geht es agil, divers, achtsam und disruptiv zu. Man brainstormed, mindsetted, benchmarked und newworked. Proaktiv, versteht sich. Lauter Worthülsen oder doch ganz nützlich?   

Duden Verlag

Jens Bergman ist stellvertretender Chefredakteur des Wirtschaftsmagazins brandeins und hat schon von Berufs wegen jeden Tag reichlich mit Business Buzzwords zu tun. In seinem neuen Sach-Lese-Buch „Business Bulllshit“ nimmt der Journalist das allseits beliebte und reichlich nebulöse Managerdeutsch unter die Lupe.

 

Managerphrasen erneuern Wein aus alten Schläuchen

Warum nehmen Unternehmen sich nichts mehr vor, sondern committen sich? Muss man sich Sorgen machen, wenn Gesprächspartner einem nicht mehr zustimmen, sondern „ganz bei einem sind“? Und was bedeutet es, wenn moderne Chefs von ihrem Team eine Ownership-Kultur erwarten und alle Welt plötzlich auf Künstliche Intelligenz macht. Jens Bergmann seziert Dutzende dieser angesagten Redewendungen und hinterfragt ihren Zweck. Das ist amüsant, manchmal auch ein bisschen besserwisserisch, aber immer entlarvend. 

Jobguide-Fazit: Was tun mit solch einem Sach-/Fachbuch, das dem Leser immer wieder auch den Spiegel vorhält? Selbst lesen und lernen. Verschenken und drüber diskutieren. Dabei bitte nur an Kollegen, Mitarbeiter, Chefs etc. geben, die die gute Absicht dahinter verstehen und das Geschenk nicht als bösen Wink mit dem Zaunpfahl auffassen.

 

Infos: Business Bullshit – Managerdeutsch in 100 Phrasen und Blasen. Jens Bergmann, Duden Verlag, 2021, 207 Seiten, 15 Euro, als ePub 11,99 Euro.