Es verbindet uns mit der Außenwelt, fungiert als Taschenlampe und als Uhr, als Kamera und als Navigationsgerät, als Impfausweis, Bahnticket oder Geldbörse. Wir können damit Musik streamen, unsere Lieblingsserie schauen, Bücher und Zeitungen lesen, Spiele spielen oder von zuhause aus auf Firmensoftware zugreifen. Das Smartphone ist unser ständiger Begleiter, der inzwischen fast alles kann – seine Rechenleistung würde sogar ausreichen, um uns auf den Mond zu fliegen.
Aufmerksamkeit bringt Gewinn
Kein Wunder, dass wir das Smartphone kaum noch aus der Hand legen. Selbst im Bad und im Bett ist es mittlerweile dabei. Das erscheint uns normal – aber ist es das auch? Der Journalist Christoph Koch maßt sich kein Urteil an. Doch er rät, den persönlichen Smartphone-Konsum einmal systematisch zu hinterfragen. Für Apple, Google, Facebook, Netflix & Co ist unsere Aufmerksamkeit harte Währung, die sie in Werbeeinnahmen und Abonnements ummünzen, sagt er.
Warten macht glücklich
Im ersten Teil seines Ratgebers erklärt Koch anschaulich, mit welchen Tricks und Methoden uns die Technologiekonzerne ans Display binden und sorgt dabei für so manches Aha-Erlebnis. Ein Beispiel: Kurze Wartezeiten beim Laden frischer Inhalte sind in der Regel gar nicht technologisch bedingt – sie dienen vielmehr dazu, unsere Spannung und Vorfreude zu steigern und sorgen so noch für eine kleine Extra-Portion des Glückshormons Dopamin.
Anleitung zum Abschalten
Für alle, die nach der Lektüre des ersten Abschnitts nachdenklich geworden sind, hat Koch seine „30-Tage-Challenge“ entwickelt. Die Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigt, wie man in 30 Tagen seinen Smartphone-Konsum reduzieren und Gewohnheiten durchbrechen kann. Der Autor liefert viele konkrete Tipps, die schnell und problemlos umsetzbar sind – ohne dabei komplett auf das Smartphone zu verzichten oder die berufliche Nutzung zu beeinträchtigen.
Bitte nur noch mit Gummi!
Als Beispiel verraten wir an dieser Stelle die Aufgabe für Tag 17 der Challenge: Zieh Deinem Smartphone ein Haarband oder ein breites Gummi übers Display. Jedesmal, wenn Du es herausholt, wirst Du durch den kleinen Störfaktor daran erinnert, dass Du es eigentlich weniger benutzen willst. Ein kleiner passiv-aggressiver Hinweis kann unterstützend wirken. „Echt jetzt?“ oder „Muss das sein?“ Einfach auf das Band schreiben oder als Zettel darunter klemmen, so der Tipp von Christoph Koch.
Bereit für die Challenge?
„Digital Balance“ (ISBN 978-3-453-60585-5) gibt es Taschenbuch für 12,99 Euro. Vom Autor Christoph Koch ist bereits „Ich bin dann mal offline“ erschienen. Darin beschreibt er, wie er sechs Wochen lang komplett auf Smartphone und Internet verzichtet hat. Wer neugierig geworden ist, kann sich online eine Leseprobe anschauen oder auf Spiegel.de den Autor im Podcast hören. Unser Fazit: Motivierend und lesenswert.
Quelle: Digital Balance
Leseprobe: Christoph Koch - Digitale Balance: Mit smarter Handynutzung leichter leben – Die 30-Tage-Challenge