Chinesen suchen deutsche Fachkräfte

Wer gerne für eine chinesische Firma arbeiten würde, muss nicht mehr unbedingt nach Asien ziehen. Zurzeit bemühen sich die deutschen Niederlassungen fernöstlicher Konzerne vor allem in Nordrhein-Westfalen verstärkt um qualifizierte lokale Arbeitnehmer, sagt die Wirtschaftförderungsgesellschaft NRW Invest.

Gleich mehrere chinesische Unternehmen haben der Süddeutschen Zeitung zufolge angekündigt, den Anteil deutscher Kräfte an der Gesamtmitarbeiterzahl über neue Jobs nach oben zu schrauben.

Derzeit sind 220 der bundesweit 660 chinesischen Unternehmen in NRW ansässig und beschäftigen rund 2.700 Mitarbeiter. Der chinesische Baumaschinenhersteller Sany etwa baut ein neues Werk in Bedburg nahe Köln und will dort in den nächsten drei Jahren 600 neue Stellen schaffen. Sukzessive, so berichtet die Süddeutsche Zeitung, soll der Anteil deutscher Fachkräfte auf 80 Prozent steigen, aktuell liegt er bei 50 Prozent. Bei der chinesischen Telekommunikationsfirma ZTE, deren deutsche Zentrale in Düsseldorf sitzt, soll die Quote auf 60 Prozent klettern. Neueinstellungen sind dringend nötig: Trotz Krise legte ZTE jährlich um 30 Prozent zu. Huawei, ebenfalls Spezialist für Telekommunikationsausrüstungen mit Niederlassungen in Bonn, Düsseldorf, Frankfurt und Nürnberg, hat schon 60 Prozent deutsche Mitarbeiter - aber der Anteil soll weiter wachsen und liegt bei Neueinstellungen schon bei 85 Prozent.

Aus Sicht der IHK Düsseldorf kommt diese Entwicklung nicht überraschend. Seit mehreren Jahren auf dem deutschen Markt, kommen die chinesischen Firmen in die Phase der Etablierung. Um das zu festigen, seien heimische Fachkräfte notwendig, so Gerhard Eschenbaum von der IHK Düsseldorf. (1. März 2011)

Quelle: Süddeutsche Zeitung

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