Corona traf die deutschen Messegesellschaften und Dienstleister wie Messebauer hart: 400 Messen fielen in Deutschland aus und bescherten den großen Ausstellungsgesellschaften Umsatzverluste von mehreren Hundert Millionen Euro. Auch wenn bis 31. August Großveranstaltungen noch verboten sind, arbeiten die Messen an ersten Präsenzmessen und digitalen Alternativen und Ergänzungsangeboten.
Präsenzmessen werden auch in Zukunft Bestand haben
Klar ist: Die Beschäftigten, aber auch alle, die eine Karriere im Messe- und Ausstellungsgeschäft anstreben, müssen umdenken, weil nach Corona die Branche anders agieren muss. Dabei möchte kein Unternehmen auf Präsenzmessen verzichten. Als Gradmesser und Plattform für den Branchenaustausch werden sie auch in Zukunft unverzichtbar bleiben. Aber: Die Konzepte müssen überarbeitet und vor allem ergänzt werden.
Mehr Platz für Messebesucher und Aussteller
Für Präsenzmessen heißt es künftig: Mehr Ausstellungsflächen, breitere Gänge, limitierte Ausstellerzahlen, Wegeleitsysteme und das alles unter Einhaltung der Hygienevorschriften. Ab September öffnen schon die ersten Messen, darunter die Sport- und Gartenfachmesse Spoga Gafa ab 6. September in Köln oder der Caravan-Salon ab 5. September in Düsseldorf. Entscheidend ist, dass diese Messe mit ihrem Corona-Konzept punkten können und Besuchern, aber auch Ausstellern die Angst vor einer möglichen Ansteckung nehmen.
Erste Messen finden online statt
Vor allem aber gilt es, flankierende Digitalangebote zu schaffen. Die KölnMesse ist der erste Anbieter, der gleich eine ganze Messe ausschließlich digital stattfinden lässt. Ende August kann jeder alle Vorträge, Produktpräsentationen und Feiern der Gamescom ausschließlich via Internet über eine App verfolgen. Auch andere Messegesellschaften wie die Deutsche Messe in Hannover und die Frankfurter Messe arbeiten an digitalen Angeboten, um die Zeit bis zur nächsten Präsenzmesse 2021 zu überbrücken. Hybride Konzepte heißt das Schlüsselwort, das Präsenzmessen mit Digitalangeboten flankieren soll.
Quelle: FAZ, FAZ, 22. Mai 2020, Printausgabe Seite 18, Kölner Stadt-Anzeiger