Einen Text in die Maske eingeben und schon übersetzt die Website alles in die gewünschte Sprache. Das Kölner Unternehmen Deepl schafft das in einer Qualität, die selbst Übersetzer verblüfft und nach deren Auffassung besser ist als beim Google Translator. Weil das Unternehmen diese technische Überlegenheit behalten will und zugleich rasant wächst, sucht es aktuell über 40 neue Mitarbeiter vom Übersetzer über den Marketingspezialisten bis hin zum Verkaufsmanager.
Deep Learning ist das Prinzip
Nach außen hin gibt sich das Unternehmen wortkarg. Mehr als ein Umsatz in einem niedrigen zweistelligen Millionenbereich ist nicht bekannt. Aber mit seinen derzeit 200 Mitarbeitern – zum Vergleich: 2020 waren es erst 86 – ist es profitabel und legt Wert auf die Qualität der Übersetzung und einer einfachen Bedienbarkeit. Deepl arbeitet dabei mit Softwareprogrammen, die anhand existierender Übersetzungen automatisiert die Qualität der eigenen Übersetzung beurteilen und entsprechend verbessern können. Deep Learning nennt sich das Prinzip, aus dem sich der Firmenname Deepl ableitet.
Technologie ist spannend für Wettbewerber
Während Privatleute die Software kostenlos nutzen dürfen, verdient Deepl sein Geld mit Unternehmen, die sein Übersetzungstool unbegrenzt nutzen wollen. Für die Zukunft sind mehrere Szenarien denkbar: 1) Deepl wird eines von vielen Übersetzungsdiensten, weil Wettbewerber das Kölner Unternehmen eingeholt haben. 2) Das Unternehmen wird selbst zum Konzern oder 3) es wird übernommen von einem Wettbewerber, der die Technologie nutzen möchte.
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger, 2./3. Oktober, Printausgabe Seite 12