Der Bachelor ist in den Unternehmen angekommen

Lange wusste die Wirtschaft nicht, was sie mit Bachelorabsolventen anstellen sollte. Alle wollten Master haben – und auch fast jeder Studierende wollte das zweite Studium dranhängen.

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Eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft ergab jetzt: Die Lage ist besser als die Stimmung. Mittlerweile beschäftigt fast jedes vierte Unternehmen Bachelorabsolventen. 2010 waren es erst 13 Prozent der Firmen. Mittlerweile sind auch deutlich mehr Hochschulabsolventen in kleinen und mittleren Unternehmen anzutreffen als früher. Das führt dazu, dass die „neuen“ Abschlüsse immer bekannter und einschätzbarer in den Unternehmen werden.

Die Einstiegspositionen der Bachelorabsolventen unterscheiden sich nicht wesentlich von denen der Masterabsolventen. Beide starten am häufigsten mit der eigenständigen Bearbeitung einer Projektaufgabe. An zweiter Stelle steht die Sachbearbeitung nach Anweisung. 43 Prozent der Arbeitgeber betrauen Bachelorabsolventen direkt mit der Gesamtverantwortung für ein Projekt ohne Personalführung. Masterabsolventen werden etwas häufiger dafür eingesetzt. Positionen mit größerer Sach- oder Personalverantwortung werden generell seltener an beide vergeben. 

Die wichtigsten Auswahlkriterien bei der Besetzung höherer Fach- und Führungspositionen sind Leistungsmotivation, Identifikation mit den Zielen des Unternehmens und Kommunikationsfähigkeit. Für jeweils über 70 Prozent der Unternehmen sind diese Kriterien sehr wichtig. Formale Bildungsabschlüsse sind dagegen deutlich weniger wichtig. Dabei haben der Masterabschluss oder der Doktortitel gegenüber 2010 noch weiter an Bedeutung verloren. Knapp 77 Prozent der Unternehmen machen zudem beim Rekrutieren keine Unterschiede zwischen Fachhochschul- und Universitätsabsolventen.

Fast die Hälfte aller Unternehmen bietet Bachelorabsolventen die Möglichkeit, berufsbegleitend den Master draufzusatteln.

Quelle:
Stifterverband

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