Blockchain, Cloud Computing, Big Data, Künstliche Intelligenz und Robotics krempeln den Wertpapierhandel gründlich um. Bereits Mitte 2019 will die Deutsche Börse mit der ersten Blockchain-basierten Plattform an den Start gehen. Das Ziel: Mehr Effizienz in der Wertpapierleihe.
Zuverlässig laufende Handelssysteme vorzuhalten, auf denen möglichst viel gehandelt wird, diese Maxime bestimmte von jeher das Börsengeschäft. Das soll auch weiterhin so bleiben – aber unter neuen, digitalen Voraussetzungen.
„Wir haben klare Vorstellungen, wie wir uns technologisch weiterentwickeln wollen, sollen, aber auch müssen“, zitiert die Frankfurter Allgemeine Zeitung den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Börse Theodor Weimer. Nach der Explorations- und Ideenfindungsphase geht es jetzt an die Umsetzung.
Der verstärkte Technologieeinsatz erfordert auch andere Qualifikationen beim Personal. 2018 trennte sich die Deutsche Börse bereits insgesamt von 350 Mitarbeitern, darunter 60 Führungskräfte. Jetzt vergibt das Haus im Gegenzug dafür weltweit neue Jobs: 250 in Deutschland, weltweit insgesamt 650.
Gesucht sind Fachkräfte mit neuen „Skill-Profilen“, wie Theodor Weimer die veränderten Qualifizierungsanforderungen beschreibt. Die digitale Wende macht sich auch im Führungsgremium bemerkbar. Drei von fünf Bereichsvorständen sind neu. Vor kurzem stieß Christoph Böhm als IT-Vorstand dazu. Er kommt von SAP und gilt als einer der führenden Experten im europäischen Cloud-Geschäft.
Die neuen Technologien wirken sich auch auf die M&A-Strategie der Deutschen Börse aus. Neben Fusionen und Übernahmen anderer Börsen stehen im Fokus jetzt auch Zukäufe von Unternehmen, die im Datengeschäft oder außerbörslichen Handel tätig sind.
Quelle: FAZ, 15. Februar 2019