Deutsche Unternehmen investieren massiv im Ausland

Wird aus „Made in Germany“ zunehmend „Made by Germany“? Dieser Frage geht das Handelsblatt in einer aktuellen Serie nach.

Die Globalisierung der deutschen Wirtschaft, so die Beobachtung der Journalisten, sei in eine neue Phase eingetreten. Autos und Maschinen werden nicht nur exportiert. Die Unternehmen investieren selbst Milliarden in anderen Ländern, bauen Fabriken und Forschungslabors auf und beschäftigen inzwischen vielfach mehr Menschen im Ausland als in der Heimat.

Die 130 größten börsennotierten Unternehmen aus den Marktsegmenten Dax, MDax, SDax und TecDax machen laut Handelsblatt-Firmencheck 68 Prozent ihrer Umsätze im Ausland. Bei zahlreichen Firmen aus dem MDax, wo sich viele Maschinenbauer und Ausrüster für die Industrie finden, liegt die Quote sogar bei 71,1 Prozent. Dabei zieht das Auslandsinvestment vor allem in Regionen wie China stark an.

Zugleich steigt auch die Zahl der Mitarbeiter, die fernab der Heimat für deutsche Mutterkonzerne tätig sind. Bei den Dax-Konzernen Linde und Henkel liegt der Anteil etwa bei 85 beziehungsweise 82 Prozent. Stahlkonzern SKW beschäftigt nur noch rund drei Prozent seiner Belegschaft im Inland. Mittlerweile wird in den anderen Ländern aber nicht nur produziert, sondern auch geforscht, schreibt das Handelsblatt. Große Unternehmen mit eigenen Laboren im Ausland sind etwa Chemie- und Pharmariese Bayer, Autozulieferer Bosch, Chiphersteller Infineon und Pharmaspezialist Merck.

(September 2012) Quelle: Handelsblatt (Print)

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