Möglich macht das die totale Vernetzung und fortschreitende Robotisierung. Manche Experten warnen, dass dieses in den Industrieländern innerhalb der nächsten fünf Jahre gleich fünf Millionen Jobs ausradieren könnte. Der Jobwegfall trifft selbst hoch akademisierte Berufe wie Anwälte, Fondsmanager, Ärzte und Manager. Schließlich können schon heute Roboter Verträge analysieren oder für einen Vorstand Beschlussvorlagen erarbeiten. Statt Bauchgefühl, Erfahrung und Routine für Entscheidungen arbeiten die Roboter von morgen mit Algorithmen, in deren Modelle mehr Variablen einfließen als Menschen verarbeiten können. Anwenden lässt sich das in jedem Bereich. Computer entscheiden, wie viele Laugenbrezeln für den nächsten Tag gebacken, wann Preise reduziert oder welche Ware für die nächste Saison geordert werden muss.
Wie bei allen Revolutionen gibt es aber auch eine Kehrseite: Es entstehen auch völlig neue Jobs. Das aktuelle Dilemma der Nerd Economy: Man müsste schon heute auf Jobs ausbilden, die es noch gar nicht gibt, mit Technologien, die erst noch entstehen. Dennoch zählen derzeit die Informatiker und IT-Techniker zu den Gewinnern. Es sind die einst als Nerds verschrieenen Computerexperten, die künftig die Apps und Anwendungen programmieren, die Routinearbeiten und damit Jobs künftig ersetzen. Weil mit der Umwälzung der Job durch die Digitalisierung auch sofort die Frage im Raum steht, wer die künftig von Robotern gefertigten Produkte oder Dienstleistungen kaufen und bezahlen soll, macht auch wieder die Idee von Grundeinkommen ohne Gegenleistung die Runde – sie geisterte beim letzten Weltwirtschaftstreffen in Davos schon durch die Medien. Und die Schweizer stimmen am 5. Juni über die Einführung einer Grundalimentierung ab.
Quelle: Manager Magazin, 18. März 2016, Printausgabe