In der Nordsee erzeugen Windpark-Anlagen reichlich Strom, doch es gilt, die erzeugte Energie zunächst ans Land zu bringen und von dort aus deutschlandweit zu verteilen. Der Netzbetreiber Tennet plant jetzt, mit einem eigenen Übertragungsnetz zunächst die Windparks auf See untereinander zu verbinden und dann gebündelt mit einer Leitung den Strom an die Küste durchs Wattenmeer zu liefern. Das würde Planungs- und Genehmigungszeiten um mehrere Jahre verkürzen.
Genehmigungsverfahren abkürzen
Tatsächlich sind die langen Genehmigungsverfahren und Bauzeiten ein Problem für die Energiewende. Tennet setzt auf eine neue Technik, mittels derer ein eigenes Gleichstromnetz zwischen den Windparks aufgebaut wird. Der Vorteil: Es wird nur noch eine statt der ursprünglich geplanten drei Leitungen durch das Naturschutzgebiet Wattenmeer benötigt. Und: Statt erst 2035 könnte so schon 2032 Strom in der Größe von sechs Gigawatt an Land fließen – ein Gigawatt entspricht der Leistung eines Kohlekraftwerks. Überschüssiger Strom könnte dann zum Beispiel für die Erzeugung von grünem Wasserstoff genutzt werden.
Amprion leitet den Strom weiter
Gut passt das zu den Plänen des Netzbetreibers Amprion, der diesen Strom von den Städten Heide und Wilhelmshaven an der Küste ins westfälische Ruhrgebiet liefern will. Die Weiterverteilung des Stroms soll über zwei Leitungen nach Marl und Hamm erfolgen.
Offene Stellen bei Tennet und Amprion
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Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger, Printausgabe 30./31. Oktober 2021, Seite 11; Kölner Stadt-Anzeiger, Printausgabe 21. Oktober 2021, Seite 9