Ungeduldige Kunden, agilere Berater: Die Digitalisierung zwingt Berater, schneller auf Anfragen zu reagieren und Projekte viel schneller zu Ende zu bringen. Die Grenzen der einst klassischen Dreiteilung von Strategieentwicklung, Anwendungsimplementierung und Justierung der IT lösen sich auf. Und das wirkt sich auch auf das Geschäft aus: Kunden erwarten schnelle Lösungen und haben keine Zeit mehr für langwierige Projekte.
Ein Grund dafür ist die Tatsache, dass es viele Dienste bereits über Cloud-Services zur Verfügung stehen. So werden Prozesse automatisiert, Produktgrenzen fallen weg und dank Big Data und neuer Analysemöglichkeiten werden heute Simulationen möglich, die früher nicht machbar waren. Auch müssen IT-Berater ihr eigenes Gebaren ändern und die Digitalisierung selbst leben. Nutzen Berater untereinander schon Chat-Apps, Skype oder Whatsapp, erwarten das in naher Zukunft auch die Kunden von ihnen.
Auch für die Akquise verändert die Digitalisierung das Vorgehen. Klinkenputzen ist out, heute greifen potenzielle Kunden selbst zum Hörer. Sie brauchen einen kompetenten Ansprechpartner, der schnell die Situation erfasst, sich mit internen Experten kurzschließt und innerhalb von zwei Tagen ein erstes Konzept präsentieren kann. Dazu gehört ein tiefgreifenderes Verständnis von Wertschöpfungsketten und höheres Branchenwissen als früher. Das heißt auch: Stillstand kann sich kein Berater mehr leisten, er muss sich selbst weiterbilden.
Quelle:Computerwoche, 11. Juli 2016