Anfang 2016 schlug ein Computer erstmals beim Go, dem wohl kompliziertesten Spiel der Geschichte, einen Menschen. Damit deutete sich an: Intelligente Systeme können auch komplexe Arbeiten erledigen und damit komplizierte Aufgaben, die eigentlich Menschen vorbehalten sind. Das bekommen die Wirtschaftsprüfer zu spüren. Konnten bislang einfache, repetitive Arbeiten und Tätigkeiten mit einem hohen Routineanteil an Computer ausgelagert werden, können es dank der zunehmenden Digitalisierung bald auch anspruchsvollere Aufgaben sein. In vielen Fällen arbeitet die Maschine exakter und effizienter.
Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC etwa stieg bei der auf Digitalisierung spezialisierten Firma Ibis AG in Würzburg ein und entwickelte mit ihr zusammen eine Software für die Prüfung von Daten aus SAP-Systemen. Diese Technik ist bundesweit schon bei 100 Unternehmen im Einsatz. Für die Wirtschaftsprüfer heißt das: Sie können sich auf komplexere Fragestellungen konzentrieren, während einfachere Arbeiten von der Technik übernommen wird.
Auch bei Rechtsanwälten könnte Software helfen, Prozessausgänge besser vorherzusagen. Forscher an der Michigan State University haben Computer mit 60 Jahren Rechtsgeschichte des amerikanischen Supreme Courts gefüttert. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 70 Prozent konnte die Software Entscheidungen vorhersagen. In einem vergleichbaren Test kamen die besten menschlichen Experten auf 75 Prozent.
Quelle: FAZ, 12. Juni 2016