Eliteforscher unterscheiden dabei zwischen zwei Doktortiteln - den für die ernsthafte Promotion aus wissenschaftlichem Interesse und "die ausschließlich karriereorientierte Promotion mit geringem Erkenntnisgewinn", sagt Michael Hartmann, Professor an der Technischen Universität Darmstadt. Letztere zahle sich aus: in Form eines höheren Einkommens und als Türöffner für Topjobs.
Auch Marius Möller, Personalvorstand bei PwC bestätigt die karrierefördernde Wirkung eines Doktortitels, wenn auch in seiner Branche nach dem BWL-Studium Weiterbildungen zum Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer zunächst wichtiger seien. Eine Einschränkung aber gibt es: "Wenn wir einen Experten suchen, kommt es uns auf den Doktortitel nicht an", sagt Möller. Im internationalen Geschäft wird der Doktortitel jedoch eher verschwiegen. Zum Beispiel taucht er auf den zweisprachigen Visitenkarten von PwC nicht auf der englischen Seite auf. Der Grund: Im internationalen Geschäft suggeriere es, dass jemand eher Theoretiker als Praktiker sei.
(08.05.2012) Quelle: Süddeutsche Zeitung