Ein Job bei Google, Apple, Facebook und Amazon ist nicht unerreichbar

Bei Google, Apple, Facebook oder Amazon arbeiten – das wollen viele. Doch die Hürden für den Einstieg gelten als sehr hoch. Die Chancen seien jedoch derzeit so gut wie nie, sagt ein Personalberater im Gespräch mit dem Handelsblatt.

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Man nennt sie die „Gafa-Konzerne“ – die großen amerikanischen Tech-Konzerne Google, Apple, Facebook und Amazon. In den Rankings der bei Absolventen besonders beliebten Arbeitgeber stehen sie regelmäßig weit oben. Als entsprechend hart gelten die Wettbewerbsbedingungen für Bewerber.

Es war noch nie so einfach

Der Personalberater Philipp Riedel, Chef von Avantgarde Experts, besetzt regelmäßig viele Stellen bei den Gafas. Im Gespräch mit dem Handelsblatt macht er Bewerbern jedoch Mut: „Es war noch nie so einfach, bei den Gafas einzusteigen“.

Die Zahl der Suchaufträge der Konzerne sein deutlich nach oben gegangen – auch hier in Deutschland. Positionen, die früher zentral für Europa besetzt wurden, würden jetzt auch in Deutschland geöffnet – das sei neu, sagt der Personalberater der Zeitung.

Der klassische Einstieg ist der Normalfall

Die großen Tech-Konzerne aus den USA wollten ihre Mitarbeiter bewusst an sich binden und suchten „sehr bewusst nach langfristigen Mitarbeiterbeziehungen“. Einstiege über Freelancer-Jobs, die sonst in der IT-Branche und -Funktion normal seien, gebe es deshalb bei den Gafas eher selten. Ein typischer Einstieg laufe hingegen entweder über eine direkte Bewerbung auf eine Stelle oder über externe Partnerfirmen, also Personalberater, mit denen die Konzerne zusammenarbeiten.

So läuft das Bewerben bei Google, Apple, Facebook und Amazon

Bekannt ist, dass die großen Tech-Firmen extrem langwierige Bewerbungsverfahren haben. Beispielsweise müssen Bewerber bei Amazon unter Umständen einen Marathon von mehreren Dutzend Gesprächsrunden überleben (siehe Link Handelsblatt-Interview mit der Recruiting-Chefin). Vieles davon sei auch immer noch so, sagt Riedel. Aber die Konzerne hätten den Bewerbungsprozess stärker an die Kandidaten angepasst, denn auch ihnen sei bewusst, dass die guten Bewerber am längeren Hebel säßen. Die Vorstellungsgespräche seien inzwischen „niedrigschwelliger“, sagt Riedel. Dabei gehe es nicht mehr so sehr um das Überprüfen von Wissen, sondern darum Persönlichkeitsmerkmale wie Lösungsorientierung auszuloten.

Trial-and-Error-Mentalität ist extrem wichtig

Für die Tech-Konzerne sei es wichtig, Menschen zu finden, die Veränderungen schätzen, denn Trial-and-Error-Mentalität sei eine wichtige Grundlage für den Erfolg der Konzerne. Entsprechende Flexibilität sei auch vonnöten bezüglich des Ortes und der Zeit: „Drei von fünf Tagen in Dublin, Meetings in der Nacht – das kann schon mal vorkommen“, erklärt Riedel im Handelsblatt. Wer bei Google oder Amazon einsteige, dürfe nicht erwarten, dass er oder sie um 16 Uhr den Rechner ausmachen kann.

Die Gehälter bei Google Deutschland, Meta, Amazon und Apple

Dafür bekommen die Mitarbeiter auch ein entsprechend überdurchschnittliches „Schmerzensgeld“. Die amerikanischen Gafa-Unternehmen könnten bezüglich der Vergütung viel flexibler agieren als deutsche Konzerne, weil sie sich nicht an Gehaltsbänder und Tarife halten müssten. Für Google Deutschland nennt die Plattform Glassdoor beispielsweise Gehälter von 93.682 Euro im Jahr für einen Software Engineer, 136.755 Euro im Jahr für einen Senior Software Engineer und 102.934 Euro für einen Sales Manager.

In den USA sind die Gehälter mehr als doppelt so hoch

Im Vergleich mit den USA ist Deutschland damit aber gewissermaßen ein Niedriglohnland. Denn dort sind noch mal ganz andere Hausnummern üblich. In der Corona-Zeit, so schreibt das „Wall Street Journal“, hätten sich die Gehälter bei Alphabet, dem Mutterkonzern von Google, eingependelt auf einen Median von 295.884 US-Dollar (280.000 Euro). Fast auf gleichem Niveau liegt Meta, der Facebook-Mutterkonzern, mit einem Median von 292.795 US-Dollar (276.000 Euro).

Quellen: HandelsblattHandelsblatt

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