Damit will man das Problem lösen, dass im Ausland erworbene Qualifikationen für hiesige Arbeitgeber schwer einzuschätzen und deutsche Bewerber von ausländischen Firmen nicht einzuordnen sind. Die ING-Karte wurde vom VDI für die europäische Ingenieurorganisation FEANI entwickelt und soll, so der Plan, sukzessive in Europa etabliert werden. Im Herbst legen die Niederländer schon mal vor. Die Karte und damit den Eintrag im Deutschen Ingenieurregister kann jeder erhalten, der ein ingenieurwissenschaftliches Studium an einer staatlichen deutschen Hochschule abgeschlossen hat - und 95 Euro (bzw. 225 Euro für Nicht-VDI- oder ZBI-Mitglieder) locker macht. Wer mit seinem Technik-Abschluss nicht darunter fällt, kann nach einer individuellen Gleichwertigkeitsprüfung aufgenommen werden.
Wichtiger als das Kärtchen selbst ist der damit verbundene Registerauszug. Darin sind alle Qualifikationen und Berufserfahrungen standardisiert erfasst. Ein Bewerber kann diesen Auszug selbstständig ausdrucken und dem potenziellen Arbeitgeber im In- und Ausland einreichen. Und bei dem fällt dann hoffentlich schnell der Groschen.
Jobguide-Meinung: Ob das neue Kärtchen und der Registerauszug wie geplant international einschlägt, muss sich erst noch erweisen. Dadurch, dass aber einige große Ingenieursverbände mit im Boot sitzen, ist schon damit zu rechnen, dass die Karte über kurz oder lang in den Personalabteilungen ein Begriff wird. Jetzt, in der Anfangszeit, werden Bewerber aber wohl noch mit einigen fragenden Blicken leben müssen. Dass sich die Karte so durchsetzt, dass man sich gar nicht mehr ohne bewerben kann, ist zumindest für die nächsten paar Jahre aber nicht zu erwarten. (10. Mai 2010)
Quellen: karriere.de, VDI Nachrichten