Das Vorstellungsgespräch läuft glatt, der Job zum Greifen nah, nur die Frage nach dem Gehalt ist noch zu klären. Wer jetzt zu bescheiden ist oder ein niedriges Angebot klaglos akzeptiert, ist oft langfristig im Nachteil. Die meisten Arbeitgeber gewähren nur eine Gehaltssteigerung pro Jahr und das auch innerhalb einer bestimmten Spanne, weiß Gehaltsexpertin Anne-Kathrin Gerstlauer: „Später auf große Gehaltssprünge zu hoffen ist utopisch“, sagt sie im Interview auf Xing.de.
Leider würden viele Berufseinsteiger denselben Fehler machen und sich vor lauter Nervosität auf ein viel zu niedriges Anfangsgehalt einlassen, so Gerstlauer. Sie spricht aus Erfahrung: „Bei meinem ersten Gehaltsgespräch habe ich mich total über den Tisch ziehen lassen, weil ich nicht gut vorbereitet war“, bekennt sie freimütig auf Xing.de. So macht Ihr es besser.
1. Vorher trainieren: Anne-Kathrin Gerstlauer empfiehlt, Verhandlungssituationen vorher zu üben, zum Beispiel mit Freunden oder Studienkollegen, die bereits erste Erfahrungen haben. Oder mit einem professionellen Coach.
2. Sorgfältig informieren: Gelten für die Branche und das Unternehmen Tarifverträge? Wie sind entsprechende Jobs in Gehaltsportalen oder Stellenbörsen dotiert? Gerstlauer rät, auch im eigenen Netzwerk zu fragen: Arbeitet jemand in einer ähnlichen Position oder hat Erfahrung mit dem jeweiligen Unternehmen?
3. Hoch pokern: Für viele Positionen bewegen sich die Vergleichsgehälter in breiten Spannen wie 40.000 bis 50.000 €. Die Karriere-Expertin ermuntert dazu, die eigene Forderung am oberen Rand anzusetzen oder sogar darüber hinaus zu gehen – wie bei einem Spiel, wo der eine möglichst wenig ausgeben, der andere möglichst viel verdienen möchte: „Am Ende einigt man sich in der Mitte,“ sagt sie.
4. Extras aushandeln: Falls sich der Arbeitgeber beim Fixgehalt nicht bewegen kann oder will, könnt Ihr versuchen, stattdessen ein paar attraktive Alternativen für Euch herauszuholen, zum Beispiel eine Bahncard, Tank- oder Essensgutscheine, zusätzliche Urlaubstage oder auch eine reduzierte Stundenzahl.
Ihr wollt den Job unbedingt, obwohl das Einstiegsgehalt unbefriedigend ist? Dann solltet Ihr zumindest versuchen, eine automatische Gehaltssteigerung nach den ersten sechs oder 12 Monaten bereits beim Start vertraglich festzuhalten, so der Tipp von Anne-Kathrin Gerstlauer. Ihr habt bereits unterschrieben? Dann bietet ein Jobwechsel die Chance, beim Gehalt aufzuschließen – vorausgesetzt, Ihr beherzigt beim nächsten Mal diese Tipps!
Quelle: Xing.com