Diese starke berufliche Ausrichtung lehnt sich an die Ingenieur-Promotionen in Großbritannien, den Niederlanden und Frankreich an. Während eine hiesige Dissertation einen nennenswerten Beitrag zur Forschung leisten muss, ginge es beim EU-Doktoranden darum, Problemlösungen für die Industrie zu finden.
Die Diss hätte dann "lediglich" die Problembeschreibung und eine Zusammenfassung des aktuellen Forschungsstandes zum Thema. Grundsätzlich könnte die traditionelle Promotion parallel zum neuen EEngD bestehen bleiben, doch befürchten Kritiker eine stetige Aushöhlung des deutschen Titels und etwa den Wegfall von Drittmitteln. Deutsche Forschungsverbände und die Wirtschaft haben bereits breite Kritik und Widerstand angemeldet. Noch haben die EU-Pläne nicht ihren Weg durch die Instanzen angetreten, doch startet 2012 dazu bereits ein Pilotprojekt.
(09.01.2012) Quelle: Tagesspiegel