Europas IT-Industrie droht abgehängt zu werden

Nur noch 15 der 100 umsatzstärksten ITK-Unternehmen kommen aus Europa. Die letzten „IT-Riesen“ mit europäischen Wurzeln heißen: Capgemini, Atos, T-Systems, Capita, Logica, BT GS, SAP, Sage, Ericsson, Alcatel-Lucent, NSN, Nokia, Philips und STMicroelectric. Laut Computerwoche liegt ihr Marktanteil weltweit zusammen bei unter zehn Prozent.

Anlass für die Unternehmensberatung A.T. Kearney den weltweiten Markt für IT- und Hightech-Produkte genauer zu analysieren und herauszuarbeiten, was Europas IT-Industrie tun kann, um nicht gänzlich von den Wettbewerbern aus den USA und Asien abgehängt zu werden. Eine Überlebensstrategie zu entwickeln, fällt den Europäern nicht gerade leicht. Während die amerikanischen Unternehmen vor allem durch hohe Innovationskraft überzeugen, spielen die Asiaten ihre Produktionskostenvorteile aus. „Wir gehen davon aus, dass in Europa 2011 nur 24 Prozent des globalen ITK-Umsatzes generiert wurden und diese Zahl weiter sinken wird“, zitiert die Computerwoche A.T. Kearney-Partner Axel Freyberg. Die besonderen Stärken der Europäer ließen sich am ehesten im B2B- und im B2C-Sektor ausspielen, bei Softwarelösungen, Embedded Systems und intelligenten Netzwerken. Paneuropäische Cluster, mehr Fachkräfte mit qualifizierten Abschlüssen und täten Not, sagt die Beratung. Zudem müssten die Europäer durch gemeinsame Handelsabkommen dafür sorgen, dass ihnen der Zugang zu den entscheidenden Rohmaterialien gewährt bleibe.

(10.2012) Quelle: Computerwoche

IT-Branche