Fintechs machen klassischen Banken Konkurrenz

Wer in der Finanzbranche Fuß fassen möchte, muss nicht unbedingt nur Banken ins Visier nehmen. In der Start-up-Szene entstehen gerade einige kleine Anbieter, die den großen Bankhäusern beim klassischen Banking wie bargeldloses Bezahlen, Kredite oder Geldanlage Konkurrenz machen.

Bildnachweis: Deutsche Bank

„Fintech“ heißen solche Anbieter wie „Avuba“ oder „Lendico“. Sie übersetzen das klassische Bankgeschäft ins digitale Zeitalter. In den USA, so glaubt die Unternehmensberatung Accenture, könnten traditionelle Banken bereits bis 2020 etwa 35 Prozent Marktanteil an die Start-ups abgeben. Nachdem Techfirmen mit ihren Onlineangeboten den Handel mit Büchern, Musik und Kleidung verändert haben, ist jetzt die Bankbranche dran, resümierte der Tagessepiegel.

Doch langsam: Diese Entwicklung bedeutet sicherlich nicht das Ende des Bankhauses. Denn im Grunde ersetzen Fintechs nicht das eigentliche Bankgeschäft, sondern verändern die Art des Bankings. So agiert der Kreditmarktplatz Lendico etwa nur als Mittler, der Schuldner und Gläubiger von Konsumentenkrediten über das Internet zusammenbringt. Dennoch sei die Entwicklung für Banken gefährlich, schreibt der Tagespiegel. Würden die Geldhäuser nicht bald aktiv, könnten sie in zehn Jahren nur noch die Dienstleister der heutigen Start-ups sein, zitiert das Blatt Claus-Peter Praeg, der am Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation die Zukunft der Banken untersucht.

Die Commerzbank hat im März deshalb auch einen Main Incubator gegründet, der Start-ups aus der Fintech-Szene mit Beteiligungskapital und Know-how unterstützt. Ähnlich wie Telekom oder Microsoft will die Bank über solch ein Förderprogramm mit Gründern in Kontakt kommen. "Wir wollen die Zukunft mit gestalten", wird Bereichsvorstand Holger Werner im Tagesspiegel zitiert.

Quelle:Tagesspiegel