So verweisen anlässlich des Equal-Pay-Day etwa die Zeit und die Süddeutsche auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes, nach denen Männer 2017 im Durchschnitt 21 Euro brutto pro Stunde verdienten. Frauen bekamen dagegen nur 16,59 Euro – 21 Prozent weniger Gehalt. Diese Lücke habe sich seit 2016 nicht verändert, schreibt die Zeit. Allerdings ist die bereinigte Gehaltslücke über die Jahre kleiner geworden. Rund drei Viertel der 21 Prozent lassen sich strukturell erklären: damit, dass Frauen viel in Teilzeit, in schlechter bezahlenden Branchen und nicht in Führungspositionen arbeiten.
Die verbleibende Lücke dürfte auf Diskriminierung zurückzuführen sein. Kritiker der Diskussion führen an, Frauen würden zu schlecht oder zu wenig über ihr Gehalt verhandeln – ein Einwand, den eine australische Studie von 2016 allerdings bereits widerlegt hat. Der Verdienstunterschied nimmt immerhin seit Jahren leicht ab: Verdienten Frauen im Jahr 2006 in gleicher Position im Schnitt noch acht Prozent weniger als ihr männliches Pendant, waren es 2010 immerhin nur noch sieben Prozent und 2014 sechs Prozent. Aktuellere Zahlen liegen derzeit nicht vor.
Die Süddeutsche weist in ihrem Beitrag darauf hin, dass nur 40 Prozent der Frauen ihren Lebensunterhalt allein mit ihrem eigenen Einkommen finanzieren können. Bei den Männern sind es mehr als die Hälfte, schreibt das Blatt.
Quelle:Zeit, Süddeutsche Zeitung