Fremd denken macht reich

Erstaunliches Ergebnis: Wer in einer Fremdsprache denkt, fällt wirtschaftlichere Entscheidungen, geht öfter Risiken ein und lässt sich seltener von seiner Angst leiten.

Das haben Forscher der University of Chicago Booth School of Business herausgefunden. In einem Versuch sollten sich Englisch-Muttersprachler mit Spanischkenntnissen auf eine Geldwette einlassen. Diejenigen, die in Englisch dachten, nahmen das an sich recht lukrative Wettangebot deutlich seltener an als diejenigen, die Chancen und Risiken im für sie ungewohnten Spanisch durchgingen. Die Forscher begründen die Ergebnisse mit einem Distanzierungsmechanismus durch die "fremde" Sprache. Statt ein Problem in der Wohlfühlsprache salopp und intuitiv anzugehen, sei man in der Fremdsprache gezwungen, es bewusster und analytischer durchzuspielen. Die natürliche Aversion vor Verlusten reduziert sich stark - was zu offensiveren Entscheidungen führt. Weil man sich also durch das analytische Durchspielen von seiner "Urangst" frei macht, nimmt man Chancen eher als Chancen wahr und schüttelt Bedenken eher ab.

(Juni 2012) Quelle: Chicago Booth School

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