Nur knapp hat die deutsche Auswahl bei der Fußball-EM der Frauen im Juli den Titel verfehlt. Beim Gehalt spielen sie im Vergleich zur männlichen Nationalelf in einer anderen Liga. Obwohl nicht nur das Endspiel im ausverkauften Wembley-Stadion sondern das ganze Turnier neue Zuschauerrekorde aufgestellt hat, haben die Preisgelder im Frauenfußball noch lange nicht gleichgezogen.
Fünf Prozent der Vergütung der Männer
Wie das Infoportal Statista meldet, ist das geschlechterspezifische Lohngefälle enorm. Obwohl die UEFA die Preisgelder für weibliche Nationalmannschaften bei der diesjährigen EM auf 16 Millionen Dollar angehoben hat, entspricht diese Summe weniger als fünf Prozent des Betrags, der für die letzte EM der Männer vorgesehen war. Allein der Europameister der Männer erhielt kumuliert durch alle Preisgelder der Gruppenphasen und den Finalsieg rund den doppelten Betrag der im kompletten Geldtopf der Damen steckt. Bei der letzten EM der Männer schnappte sich Italien den Pokal.
Fortschritt, aber kein Gleichschritt
Die FIFA hat zwar angekündigt, dass sie das Preisgeld für die Frauen-WM 2023 deutlich anheben wird. Trotz dieses Fortschritts entspricht die geplante Summe von etwa 69 Millionen US-Dollar nach wie vor nur einem Sechstel von dem, was bei der Männer-WM für die Teams drin ist. Die startet im November 2022 in Katar.
Problem in den USA gelöst
Nur wenige Verbände bemühen sich darum, die Gender Gap zu schließen. Vorreiter im Prämienausgleich ist der US-Fußballverband: Dank des Anfang des Jahres beschlossenen "historischen" Tarifvertrags, werden die Preisgelder der Herren- und Damenteams bei Turnieren, an denen beide teilnehmen (bspw. EM und WM), zusammengelegt und gleichmäßig verteilt.
Tipp: Informationen zum Gender Pay Gap und fairer Bezahlung in Deutschland hat das Netzwerk der Business Professional Women BPW Germany unter Equalpayday.de zusammengestellt.
Quellen: Statista, Fussball-WM.pro, Portal zum Equal Pay Day