470.000 Mitarbeiter beschäftigt der Logistikkonzern DHL weltweit, doch nicht in allen Ländern soll das Logistikunternehmen fair mit seinen Beschäftigten umgehen. Die UN-Prinzipen von Fairness in der Arbeits- und Geschäftswelt, die im "UN Global Impact" festgelegt sind und die DHL vor fünf Jahren unterzeichnete, würden beispielsweise in Kolumbien und den USA gebrochen, meldet die ITF, in der weltweit rund 4,6 Millionen Arbeitnehmer aus der Verkehrswirtschaft organisiert sind.
So sollen DHL-Tochterunternehmen in Kolumbien, Südafrika, Panama und Costa Rica Verhöre mit Lügendetektoren durchführen, heißt es in dem Beschwerdebrief an die UN. Mit den Vorwürfen auf der Jahreshauptversammlung konfrontiert, soll DHL-Chef Frank Appel gesagt haben, dass der Einsatz von Lügendetektoren in streng definierten Ausnahmefällen auch weiter fortgesetzt würde. Und das obwohl der Vorstandschef den Gewerkschaftsvertretern ein Jahr zuvor noch zugesichert hatte, für die Abschaffung dieser Praxix zu sorgen. Neil Anderson, Leiter des Bereichs Post und Logistik bei UNI Global Union, dem internationalen Gewerkschaftsverband für Fach- und Dienstleistungsberufe, konterte daraufhin: "Vielleicht sollte Herr Appel selbst an einen Lügendetektor angeschlossen werden. Vor allem wenn er unsere Fragen beantwortet." In den USA berichteten DHL-Beschäftigte von Diskriminierungen, Beleidigungen und mangelnden Sicherheitsstandards, die häufig zu Verletzungen führten. Der Zeitpunkt der Beschwerdeeinreichung wurde von den Gewerkschaften bewusst gewählt: DHL ist Sponsor der laufenden Frauen-Fußball-WM. (5. Juli 2011)
Quellen: Internationale Transportarbeiter-Föderation/TAZ