Ein Beitrag in der Stuttgarter Zeitung fasst zusammen, was auf Europäer, die auf der Insel arbeiten wollen, zukommt, sofern die Pläne der Regierung zum neuen Einwanderungsrecht durchkommen.
Zunächst mal gilt: Bis zum 31.12.2020 ändert sich nichts. Ab 2021 will die britische Regierung mehr auf Fachkräfte als auf gering qualifizierte Einwanderer setzen, schreibt die Zeitung. Ein Punktesystem ähnlich dem Australischen soll die Spreu vom Weizen trennen. Für EU-Ausländer sollen die gleichen Regeln gelten wie für Nicht-EU-Einwanderer. Die Regierung zielt beim Punktesystem auf Menschen mit den „besten Fähigkeiten und den größten Talenten“, zitiert der Beitrag. Wissenschaftler und Ingenieure dürfen da ins Beuteschema passen. Ein Visum soll es ab 70 Punkten geben, die über bestimmte Qualifikationen und ein gutes Gehalt gesammelt werden. Zudem sind Sprachkenntnisse nachzuweisen.
Ob die Regelungen genau so kommen, ist allerdings noch offen. Die britische Wirtschaft, Gewerkschaften und die Labour-Opposition laufen Sturm. Sehen zum einen Ausländerfeindlichkeit und erwarten zum anderen einen großen Mitarbeitermangel etwa im Handwerk, im Gesundheits- und Pflegebereich und in der Landwirtschaft.
Jobguide-Meinung: Für Akademiker aus den gefragten Fachrichtungen, etwa den MINT-Wissenschaften und der IT oder auch für Ärzte, dürfte das angestrebte Punktesystem der Briten vermutlich keine große Hürde sein, wenn sie auf der Insel arbeiten wollen. Problematisch könnte es aber für Akademiker mit nicht heiß begehrten Qualifikationen werden. Welche dies letztlich sein werden, muss sich noch zeigen. Konnten sie aber bislang einfach mal ihr Glück in Großbritannien versuchen, so wird ihre Laufbahnplanung auf der Insel künftig komplizierter.
Und auch die „Besten und Klügsten“ werden zusehen müssen, dass sie immer schön gefragt und in Lohn und Brot bleiben. Das wird Arbeiten auf der Insel insgesamt wohl unkalkulierbarer machen.
Quelle: Stuttgarter Zeitung