Haba: Spielehersteller setzt auf digitale Bildung für Kinder

Mit einer Holzente und Möbeln für Schulen und Kitas begann die Erfolgsgeschichte des Spielzeugherstellers Haba aus Oberfranken. Jetzt will Haba, das auch den Online-Shop Jako-o betreibt – kräftig digital wachsen, schreibt das Handelsblatt. Dafür ist neues Personal notwendig. Aktuell sucht Haba über 60 neue Kollegen, etwa in Marketing, Vertrieb und Logistik.

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Roboter bauen und programmieren, Anime-Filme am Laptop drehen oder Figuren mit 3D-Druckern produzieren – in zehn deutschen Städten hat der fränkische Spielzeughersteller Digitalwerkstätten für Kinder von sechs bis zwölf eröffnet. Das Ziel: Kinder an den Umgang mit digitalen Medien heranführen und dabei Analoges und Digitales pädagogisch sinnvoll miteinander verbinden. Konzerne wie Otto oder die Ergo Versicherungen griffen bereits zu beim Angebot der Lernwerkstatt für die Kinder ihrer Mitarbeiter. Haba will noch digitaler werden und bis 2025 seinen Umsatz von derzeit 360 Millionen Euro auf 500 Millionen steigern.

Geschäftsbereiche werden verzahnt
Dafür will der Spielzeughersteller weitere Digitalwerkstätten an sieben Standorten in China eröffnen – von Peking bis Shanghai. Vor allem aber plant das Familienunternehmen aus dem oberfränkischen Bad Rodach seine bisherigen drei Geschäftsbereiche Holzspielzeug, Kita- und Schulmöbel und Online-Shop noch stärker miteinander verzahnen.

Mit Jako-o zum Endverbraucher
1938 von Eugen Habermaass und Karl Wehrfritz gegründet, produziert Haba Holzspielzeug und pädagogische Brettspiele, Wehrfritz Möbel für Kindergärten und Schulen. Die Holz-Ente auf Rollen wurde als erstes Produkt zum Markenzeichen.1987 gründete die Unternehmerfamilie Habermaass den Versandhändler Jako-o und vollzog damit den Schritt vom Produzenten für den Fachhandel und Kindergärten hin zum Endverbraucher. Jako-o vertreibt alles für Kinder – von der Matschhose bis zu Möbeln, Spiel- und Bastelartikeln. Jetzt will das Unternehmen mit Jako-o-Webshops europaweit expandieren. Dafür eröffneten die Oberfranken ein Büro in Berlin, denn E-Commerce-Spezialisten lassen sich nur schwer davon überzeugen, nach Bad Rodach zu ziehen. Gleichzeitig bleibt die Familie dem Stammsitz treu. Zusätzlich betreibt das Unternehmen bereits ein Werk für Schulmöbel in Eisleben in Sachsen-Anhalt.
Positionen für BWLer
Für die Expansion braucht die Haba-Gruppe zusätzliche Leute und sucht aktuell über 60 Mitarbeiter für Aufgaben im Marketing, im Vertrieb, der Logistik und der Verwaltung.

In den USA Nummer eins
Die Chancen, dass die Expansionsstrategie aufgeht, stehen nicht nur in Europa gut: Haba ist bei Holzspielzeugen schon in den USA die Nummer eins, in China ist das Interesse an der Digitalwerkstatt groß.

 

Quelle: Handelsblatt, 21. Oktober 2021