Headhunter auf Wachstumskurs

IT-Experten, Digitalspezialisten und Vertriebler sind derzeit Mangelware. Davon profitiert auch die Personalberaterbranche. Für 2019 plant jede vierte Personalberatung, ihr Headhunting-Team aufzustocken, schreibt das Handelsblatt.

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Noch nie waren so viele Menschen in Deutschland erwerbstätig. Doch trotz 44,9 Millionen Beschäftigter beklagen die Unternehmen einen Fachkräftemangel. Etwa im IT-Bereich, in dem allein 82.000 Stellen offen sind. Unternehmen klopfen daher verstärkt bei den Personalberaterfirmen an und bescheren der Branche selbst einen Einstellungsboom.

Schon 2018 stockten die rund 2.000 Personalberatungsgesellschaften in Deutschland ihren Mitarbeiterstamm um 2,9 Prozent auf 15.125 Mitarbeiter auf. Eine aktuelle Umfrage des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberater (BDU) belegt, dass für 2019 jedes vierte Branchenunternehmen weitere Berater einstellen möchte. Derzeit zählt der BDU insgesamt 7.625 Headhunter.

Gute Jobchancen haben auch diejenigen, die die Kandidaten für die Headhunter aufspüren und die ersten Kontakte anbahnen – die Researcher. Laut BDU-Studie hat sich ihre Zahl 2018 um fast sechs Prozent auf 4.075 erhöht. Knapp jede fünfte Personalberatung will sich 2019 zusätzliche Researcher an Bord holen.

Die Personalberaterbranche boomt. Zugleich jedoch steigen auch die Anforderungen an die Headhunter. Die Personalsuche und -vermittlung kann den Mandanten nicht schnell genug gehen. Soziale Netzwerke wie LinkedIn und Xing helfen den Personalberatern zwar dabei, leichter als früher passende Kandidaten zu identifizieren. Doch wer auf dem Arbeitsmarkt gefragt ist, wird zurzeit geradezu von Stellenofferten überschwemmt. Entsprechend genervt lassen häufig umworbene Spezialisten und Führungskräfte Headhunter abblitzen. Wer in dem Personalberatungsgeschäft unterwegs ist, muss also mehr denn je ein dickes Fell mitbringen.

 

Quelle: Handelsblatt, 22. Mai 2019, Printausgabe, Seite 42