3. März 2008 - Finanzinvestoren haben hierzulande einen denkbar schlechten Ruf. Wenn sie sich an einem Unternehmen beteiligen, kostet das gleich Arbeitsplätze und die Firma wird zügig filetiert, so die landläufige Meinung. Dass dem meist gar nicht so ist, stellte jetzt ein deutsch-schottisches Forscherteam klar. Sie untersuchten 52 in Deutschland börsennotierte Unternehmen, in denen Private-Equity-Gesellschaften investiert hatten und stellten fest: Der Durchschnittsverdienst aller Beschäftigten legte binnen zwei Jahren um gut sechs Prozent zu im Vergleich zu den zwei Jahren vor dem Einstieg. Und jenseits konjunktureller Schwankungen habe auch die Mitarbeiterzahl im Schnitt sogar leicht zugenommen. Ausreißer waren, wie die VDI Nachrichten berichten, so genannte Turn-around-Finanzierungen, bei denen maroden Unternehmen auf die Beine geholfen werden soll. Die Sanierungen kosteten im Schnitt etwa 20 Prozent der Mitarbeiter den Job. Nach der Studie bringen Heuschrecken also nicht automatisch Dumping-Löhne und Massenentlassungen. Schwarze Schafe konnten die Forscher aber nicht ausschließen. Kritiker der Studie bemängeln, dass ausschließlich börsennotierte und nicht auch ungelistete Unternehmen untersucht wurden.
Quelle: VDI Nachrichten