4. Juli 2008 - Der belgische Beck's-Brauer Inbev will für gut 46 Milliarden US-Dollar den amerikanischen Rivalen Anheuser-Bush kaufen und damit zur größten Brauerei der Welt aufsteigen. Zur Finanzierung der Anheuser-Übernahme könnte Inbev sich möglicherweise von deutschen Unternehmensteilen, zu denen Marken wie "Hasseröder" und "Löwenbräu" gehören, trennen, berichtet das Handelsblatt. Als Interessent werde die Radeberger Gruppe gehandelt, die mit einem Bierausstoß von 13,65 Millionen Hektoliter den Spitzenplatz in Deutschland einnimmt.
Die Bierbranche steht derzeit durch steigende Kosten und einem verschärften Wettbewerb unter Druck. Dies wird Experten zufolge den Konsolidierungskurs weiter beschleunigen. So hat erst kürzlich der Inbev-Konkurrent und bisherige Weltmarktführer SAB-Miller den nordamerikanischen Brauer Molson Coors übernommen. Außerdem haben der niederländische Brauriese Heineken und der dänische Bierproduzent Carlsberg das Geschäft des Konkurrenten Scottish & Newcastle unter sich aufgeteilt.
Der Deutsche Brauer-Bund sieht keine unmittelbaren Auswirkungen der bevorstehenden Inbev-Anheuser-Fusion auf den deutschen Markt. Mit über 1.300 Brauereien nehme Deutschland eine stark regional geprägte Sonderrolle ein. Internationale Konzerne hätten es hierzulande schwer, sagte Brauer-Bund-Sprecher Marc-Oliver Huhnholz dem Tagesspiegel. Dennoch werde sich der Konsolidierungsprozess auch in Deutschland fortsetzen.
Quelle: Handelsblatt, Rheinische Post, Tagesspiegel