Sie züchten aus Pilz-Myzel veganen Fleischersatz wie das Start-up Mushlabs. Sie entwickeln neue leistungsfähigere Batteriespeichersysteme für die Industrie wie das Unternehmen Tesvolt. Sie kaufen nur noch biologisch angebauten und fair gehandelten Kakao für ihre Schokoladenproduktion ein wie das Familienunternehmen Ritter Sport. Vom Start-up bis zum Konzern haben Unternehmen erkannt, dass sich mit Klimaschutz nicht nur viel Gutes bewirken, sondern auch Geld verdienen lässt. Das eröffnet vor allem MINT-Absolventen wie Ingenieuren jeder Couleur, IT-Experten, Mathematikern und Chemikern nachhaltige Karrierechancen in nahezu jeder Branche.
Grüne Produkte und grüner Eigen-Umbau
Als IT-Experte oder Mathematiker bietet sich zum Beispiel die Banken- und Versicherungsbranche an. Die Allianz entwickelte Versicherungsmodelle für Nachhaltigkeitsprojekte, die Ökobank GLS, aber auch die Deutsche Börse will Investments in ökologisch korrekte Papiere vorantreiben und das eigene Unternehmen klimaneutral umbauen. Das gilt aber auch für die Stahlbranche und die Baustoffindustrie, die in ihrer Produktion durch Digitalisierung und Innovationen den Schadstoffausstoß verringern will.
Bosch ist Vorreiter
Ganz vorn sind Konzerne wie Bosch, die nicht nur an bereits 400 Standorten klimaneutral produzieren, sondern weltweit rund 1.000 Klimaprojekte vorantreiben – eine Chance zum Beispiel für Ingenieure, Softwareentwickler und Maschinenbauer. Henkel investiert weiter in die Klimaneutralität und überwacht mittels Software, wie nachhaltig seine einzelnen Standorte produzieren. Daraus leitet das Unternehmen Verbesserungsmaßnahmen für andere Produktionsstätten ab.
Welches Potenzial allein im deutschen Maschinen- und Anlagenbau liegt, hat der Branchenverband VDMA zusammen mit der Boston Consulting Group in einer Studie ermittelt, über die das Handelsblatt berichtet. Demnach könnte die Branche bis 2050 mit klimaschonenden Technologien wie Elektromotoren, Recycling-Anlagen, Windrädern und Elektrolyseuren zehn Billionen Euro mehr Umsatz erzielen.
Quelle: Handelsblatt, 5. November 2021